Internationale Zusammenarbeit

Chinesische Experten im Kampf gegen Heuschreckenplage in Pakistan

27.02.2020

Ein Team chinesischer Landwirtschaftsexperten, das am Montag in der pakistanischen Hauptstadt Karachi eingetroffen ist, hat mit dem Besuch der am meisten von der jüngsten Heuschreckenplage betroffenen Gebiete begonnen. Die Experten aus China arbeiten mit ihren Kollegen aus dem südasiatischen Land zusammen, um die schlimmste Heuschreckenplage seit rund dreißig Jahren in den Griff zu bekommen.

 

Ein Team chinesischer Landwirtschaftsexperten ist am Montag in der pakistanischen Hauptstadt Karachi eingetroffen.


Die Abteilung für Handels- und Wirtschaftsberatung der chinesischen Botschaft in Pakistan sagte gegenüber der Global Times, dass die chinesischen Experten technische Unterstützung im Kampf gegen die Plage leisteten und gemeinsam mit ihren pakistanischen Kollegen an einem Aktionsplan arbeiteten, der einen weiteren möglichen Ausbruch der Plage im April verhindern solle. Die vom chinesischen Landwirtschaftsministerium entsandte Expertengruppe besucht die von der Heuschreckenplage heimgesuchten Gebiete, darunter die Provinzen Sindh, Beluschistan und Punjab. Treffen mit Bundes- und Lokalbehörden stehen ebenso auf dem Programm wie die Zusammenkunft mit einem Team der Welternährungsorganisation (FAO).

 

Schlimmste Plage seit Jahrzehnten

 

Vor der Nationalversammlung sagte der pakistanische Ernährungsminister Makhdoom Khusro Bakhtiar, dass die Plage schlimmer sei als die von 1993, als das Land zuletzt massiv von Heuschreckenschwärmen heimgesucht wurde.

 

Vorläufige Schätzungen der Landwirtschaftsbehörden in den Provinzen Sindh und Beluschistan sprechen von rund 80.000 Hektar betroffenen Ernteflächen. Allein in Beluschistan werden die Schäden durch Heuschrecken auf 4,63 Milliarden Rupien (30 Millionen US-Dollar) beziffert.

 

Beschränkte Mittel

 

Am 31. Januar fand auf Einladung des pakistanischen Ministerpräsidenten Imran Khan ein Treffen über Maßnahmen gegen die Heuschreckenplage statt. Dabei wurde ein nationaler Notplan in Höhe von 7,3 Milliarden Rupien beschlossen. Trotz des entschlossenen Eingreifens der Regierung gestaltet sich die Lage sowohl auf Bundes- wie auch auf Lokalebene als äußerst schwierig.

 

Die FAO geht davon aus, dass angesichts des Umfangs der gegenwärtigen Heuschreckenschwärme einzig die Bekämpfung aus der Luft aussichtsreich sei. Pakistan verfüge jedoch über lediglich drei funktionstüchtige Flugzeuge, die für die Landwirtschaft eingesetzt werden und bereits über 8094 Hektar Nutzfläche Pestizide versprüht haben.

 

Einzelne Bauern verfügen nur über Trommeln und Blechkanister, mit denen sie Lärm zur Vertreibung der Heuschrecken fabrizieren können. Eine Methode, die sich als ineffektiv erwiesen hat.

 

Kraftvolle Maßnahmen erforderlich

 

Mitte Februar warnte der Generaldirektor der FAO, Qu Dongyu, Pakistan mit Beginn der Regenzeit im April vor einer katastrophalen Heuschreckenplage.

 

Obwohl China schwer gegen die COVID-19-Epidemie im eigenen Land ankämpft, ist die chinesische Regierung die erste gewesen, die Pakistan Hilfe in Aussicht gestellt hat.

 

Am 18. Februar teilte der chinesische Botschafter in Pakistan, Yao Jing, dem pakistanischen Ernährungsminister Bakhtiar mit, dass China über die Heuschreckenplage im Nachbarland in großer Sorge sei. Sein Land wolle Hilfe zur Verfügung zu stellen.

 

„Falls sich die gegenwärtige Lage noch verschlimmern sollte, würde es immer schwieriger werden, die Plage unter Kontrolle zu bringen", sagte Iqbal Munir, Direktor des Instituts für Biotechnologie und Genetik an der Landwirtschaftsuniversität von Peschawar gegenüber der Global Times. Es sei höchste Zeit, die Hilfe befreundeter Länder wie China anzunehmen. China könne Erfahrungen und Technologien wie modernes Gerät und Insektenschutzmittel beisteuern, so Munir.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Heuschreckenplage,Pakistan,