Tod eines Chinesen durch Hantavirus löst Besorgnis aus

25.03.2020

Die Nachricht über den Tod eines Chinesen durch das Hantavirus inmitten der COVID-19-Pandemie hat bei chinesischen Netizens große Besorgnis ausgelöst. Viele befürchten, dass es von Mensch zu Mensch übertragen werden könnte und somit zusammen mit dem grassierenden Coronavirus zu einem doppelten Schlag für die Menschheit werden könnte. Doch Wissenschaftler halten das Risiko, dass sich das Virus weiter ausbreitet, für gering.

 

Laut chinesischen Medienberichten handelt es sich bei dem Todesopfer um einen Arbeiter mit dem Familiennamen Tian aus der südwestchinesischen Provinz Yunnan. Tian soll am frühen Montagmorgen zusammen mit 29 anderen Menschen in einem gecharterten Bus zurück zur Arbeit nach Shandong gefahren sein. Im Bus fühlte er sich plötzlich unwohl und wurde daraufhin in ein Krankenhaus im Bezirk Ningshan in der Provinz Shanxi gebracht. Dort starb Tian noch am selben Vormittag.

 

Daraufhin wurden alle übrigen Passagiere in dem Bus sowohl auf SARS-CoV2 und auf das Hantavirus getestet. Die Tests auf das Coronavirus waren negativ, die Testergebnisse auf das Hantavirus stünden noch aus, wie die Regierung des Bezirks Ningshan am Mittwoch bekannt gab.

 

Die Möglichkeit, dass auch andere Menschen von dem Virus angesteckt worden sein könnten, halten Experten allerdings für gering. „Es ist unwahrscheinlich, dass der Patient seine Mitreisenden infiziert hat“, sagte Yang Zhanqiu, ein Virologe an der Universität Wuhan am Mittwoch der Global Times. „Anders als das Coronavirus wird das Hantavirus in den meisten Fällen nicht über die Atemwege übertragen, sondern durch menschliche Ausscheidungen und Blut“, so Yang.

 

Das Hantavirus ist der Erreger einer als epidemisches hämorrhagisches Fieber oder hämorrhagisches Nierensyndrom bekannten, akut verlaufenden Krankheit, die hauptsächlich durch Fieber, Blutungsneigung und Nierenschäden gekennzeichnet ist. Übertragen werden kann sie durch den Kontakt mit Ratten, das Essen von verseuchten Lebensmitteln oder durch das Einatmen von Luft, die mit Mäusekot kontaminiert ist. Meistens tritt diese Krankheit von Mai bis Juni bzw. von Oktober bis Dezember in ländlichen Gebieten auf, wo es häufig Ratten gibt. „Es gibt keinen Grund, sich über das Hantavirus Sorgen zu machen. Die Krankheit ist vermeidbar und kontrollierbar. Es gibt überdies Impfstoffe, um sie zu verhindern. Das Auftreten dieser Krankheit in städtischen Gebieten ist sehr niedrig“, erklärte Yang.


Experten in Yunnan haben bereits eine epidemiologische Untersuchung eingeleitet. In den vergangenen fünf Jahren hat die südwestchinesische Provinz 1.231 Patienten mit Hantavirus gemeldet, im Durchschnitt mehr als 200 Fälle pro Jahr, berichtete die thepaper.cn.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Chinesen,Hantavirus,COVID-19,Pandemie,Tod