Das Coronavirus verbreitet sich in Deutschland immer weiter. Doch mit dem Anstieg der Zahl der Infizierten befindet sich Deutschland erst in der Anfangsphase der Epidemie. Es ist noch unklar, wie sich die Situation zukünftig entwickelt und wann das Leben wieder normal wird. Wichtig ist, dass die Epidemie eingedämmt wird.

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, äußerte sich zu der Tatsache, dass es in Deutschland bislang relativ wenige Tote gegeben hat. Ein Grund dafür sei, dass von Anfang an breit getestet worden sei. Wieler betonte aber erneut: ,,Wir sind am Anfang der Epidemie. Es ist völlig offen, wie sich diese Epidemie entwickelt."

Wieler sagte weiter, es könne derzeit keine Aussage darüber getroffen werden, wann die in Deutschland bestehenden Einschränkungen wieder gelockert werden könnten. Die Epidemie werde sicher „noch einige Wochen" im Land bleiben.

Wieler warnte, dass auch jüngere und gesunde Menschen „sehr schwer" erkranken können: „Es können auch Jüngere daran sterben". Da das Risiko für jüngere Leute geringer ist, sind viele jedoch weiterhin unbekümmert. In manchen sozialen Netzwerken kann man sogar lesen, dass sogenannte ,,Corona-Partys“ weiter gefeiert werden.

Am Mittwoch wurde erstmals die Todesziffer von 200 Personen in Deutschland überschritten. 206 Todesopfer wurden bisher gemeldet, was einen Anstieg von 47 im Vergleich zum Vortag bedeutet. Hinzu kommt die Zahl von 37.000 Infizierten in der Bundesrepublik. Zudem ist mittlerweile fast jeder der 401 Stadt- und Landkreise in Deutschland von der Pandemie betroffen. Wie sich die aktuellen Fallzahlen auf die Bundesländer verteilen, zeigen die interaktiven Coronavirus-Karten unten.

Neue Maßnahmen wie die Veränderung der Testkriterien und Ausgangsbeschränkungen treten in Kraft. Die Kriterien, wer auf das Coronavirus getestet werden soll, wurden ebenfalls angepasst. Tests von Personen, die aus Risikogebieten zurückkehren, entfallen angesichts der weitläufigen Ausbreitung. Wieler betonte: „Wir müssen die Tests sinnvoll einsetzen".

Um die Ausbreitung der Epidemie einzudämmen, haben Bund und Länder die Maßnahmen zur Beschränkung sozialer Kontakte erweitert. In der Öffentlichkeit soll man einen Mindestabstand von mindestens 1,5 Metern einhalten. Die Einhaltung dieser Beschränkungen soll von der Polizei überwacht und Zuwiderhandlungen sanktioniert werden. Die beschlossenen Maßnahmen gelten ab dem 23. März 2020 zunächst für zwei Wochen.