Beijing will Jagd und Wildfleischverzehr verbieten

27.03.2020

Die chinesische Hauptstadt will strenge Vorschriften eingeführen, um die Jagd und den Konsum von Wildtieren in Beijing zu verbieten. Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde am Donnerstag dem Legislativorgan der Stadt zur ersten Überprüfung vorgelegt.


Der Ständige Ausschuss des Beijinger Volkskongresses beschleunigte das Gesetzgebungsverfahren und erörterte die Vorschriften zwei Monate früher als ursprünglich geplant. Auslöser hierfür war der Ausbruch von COVID-19, bei dem man weiterhin davon ausgeht, dass der Verzehr von Wildtieren die Ursache ist.

 

Der Entwurf verbietet den Verzehr aller an Land lebenden Wildtiere und bestimmter wildlebender Wassertiere, die auf der Beijinger Wildtierschutzliste stehen. Er verbietet auch den Handel mit diesen Tieren auf Märkten.

 

Li Fuying, Direktorin des Beijinger Justizbüros, sagte, es sei sehr dringend, die Verordnung zum Schutz der Wildtiere in der Hauptstadt zu formulieren und zu erlassen.

 

„Besonders seit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie haben der Handel und der Konsum von Wildtieren die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich gezogen, weil sie ein großes Sicherheitsrisiko für die öffentliche Gesundheit darstellen“, sagte sie.

 

„Die Forschung im Bereich der öffentlichen Gesundheit hat gezeigt, dass über 70 Prozent der neu auftretenden Infektionskrankheiten von Tieren ausgehen“, sagte Jin Shudong, Vorsitzender der Kommission für ländliche Angelegenheiten im Rahmen des Beijinger Kongresses. „Auch wenn die Quelle des Ausbruchs der Pandemie noch nicht bestätigt ist, so bedrohen die potentiellen Risiken, die wilde Tiere darstellen, zweifellos immer noch die Sicherheit und Gesundheit des Menschen.“

 

In Beijing gebe es derzeit 117 Standorte, an denen Wildtiere gezüchtet werden, darunter fünf Zoos, 31 kleine Ausstellungsparks, acht Labore und Rettungseinrichtungen sowie 73 Farmen, so die lokalen Behörden.

 

Eine Umfrage des städtischen Büros für Gartenbau und Begrünung hatte zuvor ergeben, dass die Hauptstadt 325 Abteilungen und Privateigentümer zur Zucht von Landtieren zugelassen hat.

 

Der Verordnungsentwurf sieht auch die Einrichtung von Stationen zur Überwachung von Wildtierkrankheiten in Gebieten vor, die mit Wildtieren besiedelt sind.

 

Sobald eine durch Wildtiere ausgelöste Krankheit die Menschen zu infizieren droht, sollte das örtliche Gesundheitsamt die anfälligen Gruppen der Region überwachen und entsprechende Präventions- und Kontrollmaßnahmen ergreifen. Für den Fall, dass sich eine solche Situation zu einem gesundheitlichen Notfall entwickeln würde, könnten die Regierung und die entsprechenden Abteilungen gemäß den Gesetzen Notfall-Kontrollmaßnahmen ergreifen.

 

In dem Entwurf werden darüber hinaus harte Strafen für die Jagd, den Handel und den Verzehr von Wildtieren vorgeschlagen.

 

Im Februar hatte Chinas oberstes Legislativorgan beschlossen, den illegalen Wildtierhandel zu verbieten und den Verzehr von Wildtieren zu unterbinden, um die öffentliche Gesundheit und die Lebensgrundlage der Menschen zu schützen.

 

Die Gesetzesänderung wurde laut der Kommission für Gesetzgebungsfragen des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses auch auf die diesjährige Gesetzgebungsagenda des Ausschusses gesetzt.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Beijing,Wildtier,Gesetzesentwurf,COVID-19