Aufrechterhaltung der Handelsdynamik

China setzt auf Güterzüge im Handel mit Europa

02.04.2020


Ein China-Europa-Güterzug mit medizinischen Hilfsmaterialien gegen die Coronavirus-Epidemie fährt vom Westbahnhof in Yiwu nach Spanien ab.

 

Da die COVID-19-Pandemie die kommerziellen Aktivitäten über den See- und Luftverkehr erschwert, werden transkontinentale Güterzugdienste bei chinesischen und europäischen Händlern immer beliebter, sagten Branchenexperten am Dienstag.

 

Sinotrans Ltd, eine Tochtergesellschaft der China Merchants Group, betreibt bereits mehrere Güterzugverbindungen nach Europa. Das Unternehmen hat in diesem Jahr bereits 54 Güterzugverbindungen zwischen Shenyang in der nordostchinesischen Provinz Liaoning und europäischen Städten wie Hamburg und Duisburg, Enns in Österreich oder Malaszewicze und Warschau in Polen organisiert.

 

Li Jianhong, Vorsitzender der China Merchants Group, sagte, dass die Beschränkungen wegen des Coronavirus in mehreren Ländern das Unternehmen dazu veranlasst hätten, alternative Lösungen zu finden. Dazu gehören die vermehrte Nutzung von transkontinentalen Zugverbindungen oder kombinierten See-Schienen-Verkehrsservices, um so die Produktionswiederaufnahme und den Export von inländischen Exporteuren zu fördern und den reibungslosen Ablauf der globalen Lieferkette zu gewährleisten.

 

Aufgrund des neuartigen Coronavirus sind viele Containerhäfen in Italien, Spanien und Portugal vorübergehend geschlossen worden oder sind mit schweren Einschränkungen für Personen- und Schiffsbewegungen konfrontiert, erklärte die in Beijing ansässige chinesische Handelskammer letzte Woche. Weiter berichtete die Handelskammer, dass die Verfügbarkeit von Containern in großen europäischen Häfen wie Hamburg, Rotterdam und Antwerpen stark abnehme. Dies führe zu Verschiffungsproblemen bei Exporteuren aus China und Europa.

 

Ähnlich wie die europäischen Fluggesellschaften wie British Airways, der Lufthansa-Gruppe, Air France und KLM, die in den vergangenen zwei Monaten Dienstunterbrechungen und Flugkürzungen eingeführt haben, hat in der vergangenen Woche auch Chinas Zivilluftfahrtbehörde die Zahl der ankommenden und ausgehenden internationalen Flüge reduziert, um die Ansteckungsgefahr über den Flugverkehr zu reduzieren und die steigende Zahl der importierten Infektionen einzudämmen.

 

Da es für chinesische Unternehmen nicht genügend Platz gibt, um Raum für ihre Ladungen in den Passagierflugzeugen inländischer und europäischer Fluggesellschaften zu mieten, hat die China Post Group Corp. begonnen, die China-Europa-Frachtzüge für ihre Postlieferungen nach Europa zu nutzen.

 

Das zentral verwaltete Staatsunternehmen startete letzte Woche einen selbstorganisierten Zugdienst von Yiwu in der ostchinesischen Provinz Zhejiang nach Polen. Der Zug wird 13 Tage lang unterwegs sein und nach seiner Ankunft in Warschau über 200.000 Sendungen, darunter Post, Artikel des täglichen Bedarfs und Kleidung, per Lokalzustellung an Kunden in Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Spanien liefern.

 

Li Qian, stellvertretender Generaldirektor der China Post-Filiale in Yiwu, erklärte, dass viele Hersteller in Zhejiang diese Methode auch weiterhin anwenden würden, um ihre Waren nach Europa zu verschicken.

 

„Nachdem viele Länder ihre Häfen und Flughäfen geschlossen haben, kam es zu Verzögerungen bei der Verteilung von medizinischen und anderen Waren-Lieferungen. Die China-Europa-Eisenbahn ist in der Lage, eine große Menge an Waren und medizinischem Material innerhalb von 15 Tagen an beide Seiten zu verschiffen. Sie wird den Partnerländern das Vertrauen geben, die Produktion wieder aufzunehmen und den Handel mit China stabil zu halten", sagte Li.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Güterzüge,Handel,Europa