Volkswagen: Baldige Normalisierung in China erwartet

03.04.2020

 

Von den 24 chinesischen Volkswagen-Werken hätten 22 die Produktion von Fahrzeugen und Komponenten wieder aufgenommen, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.

 

„Die Hoffnung auf dem chinesischen Markt kehrt zurück", sagte Stephan Wöllenstein, CEO der Volkswagen Group China, in der Mitteilung. „Es gibt immer mehr Anzeichen dafür, dass sich das Geschäft erholt. Mitte des Jahres könnten wir wieder an die Planung des letzten Jahres anknüpfen".

 

Lediglich die Werke in Changsha und Urumqi warten weiter auf ihre Wiedereröffnung, heißt es weiter.

 

„Wir sind vorsichtig optimistisch, dass die schlimmsten Auswirkungen der Krise in zwei bis drei Monaten hinter uns liegen werden", erklärte Wöllenstein. Noch sei das Interesse vieler Kunden am Kauf eines Autos zwar begrenzt und viele Werke würden mit reduzierter Kapazität arbeiten. Doch Volkswagen sei bereit, die Produktion zu erhöhen, sobald die Nachfrage wieder anzieht.

 

Die Verkaufszahlen der Volkswagen Group China haben in letzter Zeit Anzeichen einer Verbesserung gezeigt. Es wird erwartet, dass die Verkäufe im März auf 1 Million Fahrzeuge steigen werden. Dies würde eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Februar bedeuten, als landesweit nur etwa 250.000 Autos verkauft wurden.

 

Mehr als 95 Prozent aller Händler der Volkswagen Group haben ihre Ausstellungsräume wieder geöffnet. Die Kundenfrequenz liegt ungefähr bei 60 Prozent des Niveaus in normalen Zeiten. „Ich erwarte, dass das Autogeschäft im Frühsommer das Niveau des Vorjahres erreicht", sagte Wöllenstein.

 

Allein die Marke Volkswagen ist in China mit mehr als 2000 Händlern vertreten.

 

Inwieweit eine erwartete Erholung den Einbruch im ersten Quartal ausgleichen könnte, bleibt aber erstmal ungewiss. Für das Gesamtjahr plane das Unternehmen daher mit verschiedenen Szenarien, die von einem Rückgang des chinesischen Automobilmarktes zwischen 3 und 15 Prozent ausgehen.

 

„Das Prinzip der 'Kristallkugel' gilt nach wie vor", so Wöllenstein dazu: „Genaue Prognosen sind derzeit kaum möglich, da die Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte von vielen schwer kalkulierbaren Faktoren abhängt.“

 

Als Faktoren nannte der Vorstandsvorsitzende beispielsweise das Kaufverhalten der Kunden für die Zeit nach der Normalisierung, mögliche Sonderkonjunkturprogramme für die chinesische Autoindustrie und Chinas gesamtwirtschaftliche Entwicklung angesichts der globalen Pandemie.

 

Gemeinsam mit seinen chinesischen Partnern halte der Volkswagen Konzern an den angekündigten Investitionen von mehr als 4 Milliarden Euro in diesem Jahr fest: „Wir gehen davon aus, dass sich der Aufschwung fortsetzt und wir 2021 wieder in einem normalen Marktumfeld agieren werden", machte Wöllenstein klar.

 

„Und China wird auch langfristig seinen Status als Motor der globalen Automobilindustrie nicht verlieren. Die Trends der Elektromobilität und der Digitalisierung werden hier geprägt werden".

 

Zur Verdeutlichung ließ er wissen, dass rund 40 Prozent der geplanten Investitionen allein in Elektrofahrzeuge fließen werden. Noch in diesem Jahr soll beispielsweise die Produktion neuer Elektromodelle auf Basis des Modularen E-Antriebs-Baukastens (MEB) in den Werken Anting (SAIC Volkswagen) und Foshan (FAW-Volkswagen) beginnen. Beide Werke sind speziell für die Produktion von reinen Elektroautos konzipiert worden.

 

„Es ist gut, dass wir mit starken neuen Modellen in die Zeit nach der Krise gehen", sagte Wöllenstein und fügte hinzu, dass Volkswagen plane, ab 2025 jährlich 1,5 Millionen Elektroautos in China zu verkaufen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Volkswagen,China,CEO