Düsseldorfs Oberbürgermeister verurteilt rassistische Äußerung über Chinesen

21.05.2020

Der Düsseldorfer Oberbürgermeister hat auf der Website der Stadt unter der Überschrift "Oberbürgermeister Thomas Geisel verurteilt Rassismus gegen chinesischstämmige Düsseldorfer" seine Solidarität mit der chinesischen Gemeinde der Stadt zum Ausdruck gebracht. Der Inhaber eines Sternelokals hatte in einem Post auf Facebook zum Ausdruck gebracht, dass Chinesen nicht willkommen seien. Diese Äußerung hatte unter Überseechinesen in Deutschland Aufsehen erregt.

 

Der Oberbürgermeister kommentierte den Vorfall so: "Wie viele Düsseldorferinnen und Düsseldorfer bin ich empört über den Facebook-Post des Restaurant-Inhabers. So etwas passt nicht zu unserer weltoffenen Stadt, die stolz darauf ist, eine so große und lebendige chinesische Gemeinschaft beherbergen zu dürfen."

 

Geisel erteile allen Formen von Rassismus eine deutliche Absage: "Wir werden nicht hinnehmen, dass asiatischstämmige Düsseldorfer wegen der Corona-Pandemie rassistisch beleidigt oder diskriminiert werden. Das Virus ist kein chinesisches Phänomen. Es ist eine Herausforderung für die ganze Welt. Eine Herausforderung, die wir nur gemeinsam meistern können."

 

Der chinesische Generalkonsul in Düsseldorf, Feng Haiyang, sagte: "Düsseldorf ist eine Stadt, die ich und die chinesische Gemeinde als ihre zweite Heimat betrachten. Wir freuen uns sehr über dieses Zeichen der Solidarität des Oberbürgermeisters."

 

Der Inhaber und Küchenmeister des Nobelrestaurants “Im Schiffchen” im Stadtteil Kaiserswerth, Jean-Claude Bourgueil, hatte zur Wiedereröffnung seines Lokals nach dem Lockdown eine unpassende Formulierung gewählt: "Wir starten am Freitag, aber erstmal mit unserem neuen Bistro! Chinesen nicht erwünscht!!!" Am gestrigen Mittwoch war der Post auf Facebook nicht mehr zugänglich.

 

Dieser Kommentar löste einen Aufschrei der Empörung aus, vor allem unter den Überseechinesen in Deutschland. Mittlerweile hat der Sternekoch auf der offiziellen Facebook-Seite des Lokals eine Stellungnahme veröffentlicht, in der es heißt,  er habe „eine unbedachte Äußerung getroffen“, die er „vollkommen falsch formuliert“ habe. Er habe nicht die chinesische Bevölkerung, sondern deren diktatorische Machthaber gemeint.

 

Diese Erklärung hat jedoch nicht zur Beruhigung der Gemüter beigetragen. Der Guide Michelin hat über WeChat die diskriminierenden Äußerungen des Wirtes scharf verurteilt und angekündigt, das Restaurant aus der Liste seiner empfohlenen Lokale zu streichen. Die Global Times suchte danach vergeblich nach dem “Schiffchen” auf der offiziellen Website des Guide Michelin.

 

In seiner Stellungnahme weist der Oberbürgermeister darauf hin, dass die engen Beziehungen zwischen Düsseldorf und China schon lange zurückreichten: “Im Jahr 2004 wurde die Initiative China goes Dus gegründet, um chinesische Firmen in die Landeshauptstadt zu locken. Die beim städtischen Amt für Wirtschaftsförderung angesiedelte Initiative war dabei sehr erfolgreich.”


610 chinesische Unternehmen unterhalten ihren Sitz oder eine Zweigstelle in Düsseldorf, darunter befinden sich die Bank of China, der Handy- und Elektronikhersteller Huawei und der IT- und Netzwerkausrüster ZTE. Rund 5.000 Chinesen und Deutsch-Chinesen leben in der Stadt. Im Jahre 2019 besuchten 43.000 Touristen aus China die Rheinmetropole.

 

Seit 2004 ist Düsseldorf über eine Städtepartnerschaft mit der südwestchinesischen Metropole Chongqing verbunden. Darüber hinaus unterhält Düsseldorf Freundschafts-, Handels- und Wirtschaftsbande mit den Städten Shenyang und Guangzhou.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Rassismus,Überseechinesen,Restaurant,Corona-Pandemie,Deutschland