Salzwassertoleranter Reis in China flächendeckend angebaut

08.06.2020

Chinesische Agrarwissenschaftler haben unlängst ein ambitioniertes Pilotprojekt gestartet, um landesweit in salzig-alkalischen Regionen mit einer Gesamtfläche 100.000 mu (etwa 6.667 Hektar) neu kultivierten salzwassertoleranten Reis anzubauen.


Das Anbauprojekt, das von Yuan Longping, der im Volksmund Vater des Hybrid-Reises genannt wird, initiiert wurde, soll zu 60 Prozent in drei Landkreisen in der ostchinesischen Provnz Shandong durchgeführt werden, und die restlichen 40 Prozent in sieben Anbausbasen in den Provinzen Shaanxi, Qinghai, Helongjiang und Zhejiang sowie in den autonomen Gebieten Xinjiang und in der Inneren Mongolei zügig vonstatten gehen soll, so die Wissenschaftler.


Bereits am vergangenen Freitag hat man in mehreren Landesteilen mit der Aussaat im salzig-alkalischen Ackerland begonnen, darunter in den Vororten der Städte Qingdao und Weifang in der ostchinesischen Provinz Shandong, in Weizhou in der Provinz Zhejiang sowie in Golmud in der nordwestchinesischen Provinz Qinghai.


“Weitere salzig-alkalische Anbauorte werden demnächst dem Schritt folgen”, sagte Zhang Guodong. der stellvertretende Direktor des Qingdaoer Zentrums für Forschung und Entwicklung des salzwassertoleranten Reises, welches im Jahr 2016 vom Projektleiter Yuan Longping gegründet wurde.


Bereits im Jahr 2017 ist es Yuans Forschungsteam gelungen, salzwassertoleranten Reis erfolgreich zu kultivieren und einen Ertrag von bis zu 620 Kilogramm pro mu (9.300 Kilogramm pro Hektar) erzielen zu können.


Im vergangenen Jahr hatten die Forscher ein groß angelegtes Experiment durchgeführt, wobei sie salzwassertoleranten Reis in sechs verschiedenen salzig-alkalischen Regionen anbauten. Damals lag der durchschnittliche Ertrag bei 500 Kilogramm pro mu (7.500 Kilogramm pro Hektar), was die Erwartungen der Forscher bei weitem übertroffen hat.


“Wir sind davon überzeugt, dass der durchschnittliche Ertrag in diesem Jahr auch die Marke von 400 Kilogramm pro mu (6.000 Kilogramm pro Hektar) übertreffen kann. Schließlich haben wir bislang noch niemals versucht, unsere neue Reissorte auf so viel salzhaltigem Boden anzubauen ”, sagte Zhang Guodong.


“Wenn es uns gelingt, sind wir dann in der Lage, auf salzig-alkalischem Boden mit einer Gesamtfläche von 100.000 mu (6.667 Hektar), der bislang karges Land war, 40.000 Tonnen Reis zu produzieren. Das ist historisch beispiellos”, fügte Zhang hinzu.


Der im Jahr 2017 eingeleitete experimentelle Anbau von salzwassertolerantem Reis trug Wissenschaftlern zufolge mittlerweile auch noch beträchtlich zur Verbesserung der ökologischen Umwelt in mehreren kargen Regionen bei, beispielsweise in der östlichen Provinz Qingdao.


“In diesem Jahr haben wir dort zum ersten Mal etliche Wasservögel gesehen. Da die Gegend immer schöner wird, kann man wohl davon ausgehen, dass sich dort Landwirtschaft und Tourismus gegenseitig ergänzen können ”, sagte Zhang Xue, ein anderer Forscher aus Yuan Longpings Team.


In China gibt es mehr als 100 Millionen Hektar salzig-alkalischen Bodens. Yuan Longping und sein Forschungsteam planen, auf 6,7 Millionen Hektar derartigen Bodens salzwassertoleranten Reis anzubauen. Der dadurch erzielte Ertrag soll bis zu 30 Millionen Tonnen erreichen und zusätzliche 80 Millionen Menschen ernähren können.

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Quelle: CRI

Schlagworte: Reis,Agrarwissenschaftler,China,Xinjiang