Glele Aho – Ein afrikanischer Medizin-Student kämpft in China an der Front gegen COVID-19

18.06.2020



Glele Aho kommt aus Benin in Westafrika. Er lebt seit acht Jahren in China. Im Sommer 2012 trat Glele zum ersten Mal auf chinesischen Boden, der später zu seiner zweiten Heimat wurde. Nach dem Abschluss eines einjährigen Sprachkurses studierte er fünf Jahre lang Medizin an der Nanchang-Universität in Nanchang in der zentralchinesischen Provinz Jiangxi. Seit 2018 ist er ein Doktorand im Fachbereich Osteologie an der medizinischen Fakultät der Jiangsu-Universität in Zhenjiang.


Auf Empfehlung eines chinesischen Kommilitonen hat Glele Aho im Januar 2020 ein einmonatiges Praktikum in einem Krankenhaus im Landkreis Jinxian nahe der Stadt Nanchang begonnen. Er sagt: „Als meine chinesischen Freunde und ich das traditionelle Neujahrsfest gemeinsam feierten, brach die COVID-19-Epidemie aus. Das war ein unvergessliches Erlebnis in meinem Leben.“


Am 29. Januar bewarb er sich entschlossen als Mitglied des medizinischen Krisenteams, das das Krankenhaus eigens für den Kampf gegen die Epidemie gebildet hatte. In seiner Bewerbung schrieb Glele: „Ich habe acht Jahre lang in China studiert. China ist sozusagen meine zweite Heimat. Als Medizin-Student bin ich mir meiner Verpflichtung bewusst, deshalb bitte ich die Krankenhausverwaltung darum, mich in das Krisenteam aufzunehmen. Ich möchte einen Beitrag zur Epidemiebekämpfung leisten sowie das Leben und die Gesundheit der Bevölkerung schützen.“


In einem Interview sagte Glele später: „In China bin ich ein Ausländer, aber keinesfalls ein Außenseiter der chinesischen Gesellschaft. Ich habe an den Unis hier Medizin studiert und in Zeiten der Epidemie kann ich mich selbstverständlich nicht fernhalten. Ich habe mich daher entschlossen, der chinesischen Bevölkerung mit meinen Fachkenntnissen zu dienen und auf diese Weise zum Ausbau der afrikanisch-chinesischen Freundschaft beizutragen.“


Glele sagte weiter, nach dem Ausbruch der Epidemie seien viele ausländische Studenten in ihre Heimatländer zurückgegangen. Gegen die Erwartungen seiner Verwandten und Freunde blieb er jedoch in China und half an der Front gegen COVID-19, da er fest davon überzeugt war, dass China bei der Epidemiebekämpfung einen Sieg erringen werde.


Seine erste Aufgabe bestand in der Messung der Körpertemperatur der Patienten. Kurz danach wurde Glele zum Einsatz in eine Quaratänestation geschickt. Bei seiner täglichen Arbeit hat er viel Erfahrung gesammelt, darunter in Diagnosetests, stationären Behandlungsmethoden und Schutzmaßnamen für das medizinische Personal.  


„Viele selbstlose engagierte Ärzte und Krankenschwester haben mich tief beeindruckt. In der Isolationszone arbeiteten sie häufig zehn Stunden lang pausenlos. Sie waren alle erschöpft und durchnässt. Die Schutzmasken hinterließen auf ihren Gesichtern deutliche Spuren“, erinnerte sich Glele.


Im März ging er als Reaktion auf den Aufruf seines Heimatlandes nach Benin zurück. Dort wollte er das bei der Epidemiebekämpfung in China gesammelte Wissen und die Erfahrung in die Praxis umsetzen. Einen Monat später übernahm Glele Aho die Leitung eines provisorischen Krankenhauses, das zu Beginn des Ausbruchs des neuartigen Coronavirus in Benin errichtet worden war.


Glele erklärte voller Stolz: „In unserem Krankenhaus haben wir fast 90 Coronavirus-Patienten aufgenommen. Inzwischen sind zwei Drittel der Patienten genesen und entlassen worden. Da wir die Schutzvorschriften, die ich in China gelernt habe, strikt befolgen, hat sich bislang niemand von unserer 100-köpfigen medizinischen Belegschaft mit dem Coronavirus infiziert.“


Glele Aho ist China für dessen großzügige Unterstützung für seine Heimat dankbar. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die Hunderte von Tonnen medizinischer Ausrüstung und Versorgungsgüter, die China in den vergangenen Monaten an Benin geliefert hat.



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Quelle: CRI

Schlagworte: TCM,Akrika,Medizin,COVID-19