Unser Leben mit bescheidenem Wohlstand: Ein Café von zwei Omas

23.06.2020

Handgemahlenen Kaffee haben Sie sicherlich schon mal getrunken. Aber wie ist es mit einer Tasse Kaffee, der von Omas, die älter als 70 bzw. 80 Jahre sind, frisch gemahlen und gebrüht wird? Sie sind herzlich eingeladen in ein herrliches Ferienhaus in der zentralchinesischen Provinz Sichuan.




Das Dorf Wulong befindet sich südwestlich etwa 25 Kilometer vom Stadtzentrum Langzhong entfernt. Im Jahr 2014 stand Wulong noch auf der Liste der armen Dörfer der Provinz Sichuan. Insgesamt wurden 49 arme Haushalte mit 160 Dorfbewohnern registriert. Im Jahr 2017 wurde von der lokalen Regierung die Strategie festgelegt, das Dorf durch Tourismus aus der Armut zu befreien.


Danach wurden hier viele alte Häuser in moderne Ferienwohnungen umgebaut, die zahlreiche Stadtbewohner am Wochenende und in den Ferien anziehen. Unter ihnen sind zwei Häuser mit dem Namen „Suqing“ und „Yunzhen“ besonders beliebt.


Die Namen stammen von den beiden Besitzerinnen, der 85-jährigen Wang Suqing und der 76-jährigen Du Yunzhen. Nach der Genehmigung der beiden Senioren wurde ein professionelles Architektenteam von der lokalen Regierung damit beauftragt, die Ferienwohnungen umzubauen bzw. neu zu gestalten, ohne die frühere Struktur oder die Besonderheiten zu zerstören.


Suqing und Yunzhen wurden als Reiniger und Manager der Ferienhäuser angestellt, wodurch sie neben der Miete monatlich noch weitere 500 Yuan bekommen können. Außerdem haben sie ein Mini- Café eröffnet. Mit ihren Händen voller dicker Schwielen mahlen sie die Bohnen, tun das Pulver in eine Syphon-Kaffeekanne rein und gießen schließlich den duftenden Kaffee in die Tassen.


„Immer mehr Menschen kommen hierher. Die meisten von ihnen kommen aus fernen Orten. Wir haben jeden Tag Gäste. Das Geschäft läuft gut und somit wird unser Leben auch immer besser“, sagte Du Yunzhen lächelnd.


Die beiden Omas sagten uns, sie hörten schlecht und das Gedächtnis sei auch schlecht. Beim Kaffeemachen vergessen sie oft die Schritte. Aber man habe ihnen alles mit Geduld wiederholt beigebracht. Wenn sie an die harten Zeiten in der Vergangenheit zurückdächten, hätten sie nie geglaubt, dass sie eines Tages Kaffee kochen würden. Jetzt sei das Leben besser und jeden Tag kämen Besucher ins Haus, die Kaffee tränken und mit ihnen plauderten. „Wie schön ist das Leben“, sagte Wang Suqing.


Das Modell „Tourismus plus gemeinsames Wohlergehen“ hat bereits erste Erfolge in Langzhong erzielt. Die leerstehenden Häuser der Dorfbewohner wurden zu Ferienwohnungen umgebaut, in denen sie aber weiter als Verwalter arbeiten können. „Im eigenen Zuhause Geld verdienen“, das ist die einzigartige Methode des Dorfes Wulong, sich aus der Armut zu befreien.

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Quelle: CRI

Schlagworte: Café,Omas,Sichuan,Tourismus,Kaffee