Ausländische Investitionen in Elektroautobranche

23.06.2020

 

Mindestens drei ausländische Automobilhersteller haben in diesem Jahr bisher Investitionspläne in Chinas Industrie für Elektroautos (abgekürzt als NEV: New Energy Vehicles) angekündigt. Ihre Entscheidung demonstriert ihre Verbundenheit zum chinesischen Markt und ihren Ehrgeiz, den aufstrebenden Sektor zu erschließen.


Im April dieses Jahres gründeten Toyota Motor Corp. und Chinas führender NEV-Hersteller BYD ein 50-50-Joint-Venture zur gemeinsamen Entwicklung von Autobatterien und Elektrofahrzeugen.


Ende Mai kündigte Volkswagen an, rund 2,1 Milliarden Euro in den Elektromobilitätssektor in China zu investieren. 1 Milliarde Euro davon soll dazu dienen, einerseits Volkswagens Anteil am E-Mobilitäts-Joint-Venture mit dem chinesischen JAC Motors von 50 Prozent auf 75 Prozent zu erhöhen und andererseits einen 50-Prozentigen Anteil an JACs Muttergesellschaft JAG zu erwerben.


In einem weiteren Abkommen hat Volkswagen sich verpflichtet, die verbleibenden 1,1 Milliarden Euro in Gotion Hightech Co., Ltd. investieren, einen in Hefei ansässigen Hersteller von Elektrobatterien. Damit wird Volkswagen zum größten Anteilseigner des Unternehmens. Beide Parteien vereinbarten eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Batterien für Elektrofahrzeuge. Zudem wird Gotion ein zertifizierter Lieferant von Volkswagen.


Für Volkswagen ist es das erste Mal in seiner fast 40-jährigen Tätigkeit in China, dass es sich an der strategischen Entwicklung eines chinesischen Automobilherstellers beteiligt und Aktionär eines privaten Unternehmens wird. Der Schritt sei damit auch ein eindeutiger Beweis für Chinas große Entschlossenheit zu weiteren Reformen und zur Öffnung, kommentierte Stephan Wollenstein, CEO der Volkswagen Group China. Durch die Marktöffnung habe China neue Geschäftsmöglichkeiten für Volkswagen eröffnet, erklärte er.


Darüber hinaus plant Volkswagen in diesem Jahr noch weitere 4 Milliarden Euro in China zu investieren. Laut seinem Entwicklungsplan rechnet das deutsche Unternehmen damit, bis 2025 rund 1,5 Millionen Elektroautos (NEV) an chinesische Kunden auszuliefern.


Nachdem Volkswagen sein ehrgeiziges Engagement im chinesischen NEV-Sektor angekündigt hatte, schloss auch BMW einen Vertrag mit Chinas führendem Anbieter von Ladestationen - der State Grid EV Service Company. Auch dieser Schritt soll die E-Mobilität in China fördern.


Da China über den weltweit größten Automarkt mit einem enormen Wachstumspotenzial verfüge, sei es für deutsche Automobilhersteller entscheidend, mit chinesischen Unternehmen zu kooperieren und ihre Position in China zu festigen, erläuterte Ferdinand Dudenhoeffer, Gründungsdirektor des Zentrums für Automobilforschung an der Universität Duisburg-Essen, in einem Interview mit Xinhua.


Im diesjährigen Arbeitsbericht der Regierung hob China die Bedeutung des Aufbaus einer neuartigen Infrastruktur hervor. China hat sich dazu verpflichtet, die Anwendungen von 5G zu erweitern und mehr Ladestationen zu bauen, um die flächendeckende Nutzung von NEVs zu fördern.


China hat die Industrie der Ladesäulen als eine seiner „neuartigen Infrastrukturen" bezeichnet, und ein weiterer Boom in diesem Sektor steht kurz bevor.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Ausländische Investitionen,Elektroautobranche,China,Öffnung