Chinas Zentrum für Seuchenkontrolle

Neuer Schweinegrippevirus vermutlich für Menschen ungefährlich

06.07.2020

Nach Angaben des Chinesischen Zentrums für Seuchenkontrolle (CDC) vom Freitag sei es sehr unwahrscheinlich, dass der Mensch durch das G4-Schweinegrippenvirus, einem Subtyp des H1N1-Virus, das 2009 eine Influenza-Pandemie ausgelöst hatte, angesteckt werden kann.

 


Am 29. Juni veröffentlichten chinesische Forscher eine Studie in den Proceedings of the National Academy of Sciences, aus der die Entdeckung einer Virengruppe in chinesischen Schweinen hervorgeht. Sie bezeichneten sie als "vogelgrippenähnliche H1N1-Schweinegrippe", die Menschen befallen könnten, weshalb potenziell die Gefahr einer Pandemie bestünde.

 

Diese Gruppe von Viren enthalte sechs Stämme, die mit G1 bis G6 bezeichnet würden. Die bedenklichste Variante sei G4, da sie "alle Merkmale hoher Übertragbarkeit auf den Menschen hat, weshalb man sie im Auge behalten sollte", so das CDC.

 

Nach Angaben des CDC lägen keine Berichte von Übertragungen von Mensch zu Mensch vor, was eine Voraussetzung für eine Pandemie wäre. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Vereinigten Staaten würden die Entwicklung des Virus genau verfolgen.

 

"Der gegenwärtige G4-Virus erhöht nicht die Wahrscheinlichkeit einer Grippepandemie. Die Forschungsergebnisse legen nicht nahe, dass der Virus eine unmittelbare Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellt," sagt das CDC.

 

Seit 2010 wurden in China 13 Fälle von Infektionen mit EA-H1N1 bei Menschen gemeldet, drei davon waren Ansteckungen mit G4. In China werden im Jahresschnitt mehr als 400.000 Tests durchgeführt.

 

Angesichts der wenigen Fallzahlen sagt das CDC: "Die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung mit dem Virus ist sehr gering." Es werde geraten, die Hygieneregeln einzuhalten, alljährliche Grippeimpfungen durchzuführen und den unmittelbaren Kontakt mit Haus- und Wildtieren möglichst zu vermeiden.

 

Schweineprodukte seien für den Verbraucher sicher, wenn sie aus vetrauenswürdiger Quelle stammten und bei der Zubereitung ausreichend erhitzt würden.

 

Seit 2009 könne beobachtet werden, dass vogelgrippenähnliche H1N1-Schweinegrippenviren ihr Genmaterial untereinander austauschten und dadurch neue Varianten der Viren entstünden.

 

"Die EA-H1N1-Viren sind keine neuentdeckten Viren. Unter Schweinen ist sie in China seit Jahren feststellbar. Der Typus G4 ist der seit 2016 vorherrschende Genotyp bei chinesischen Schweinen," sagt das CDC.

 

Das G4-Schweinegrippenvirus kann bei Laborversuchen Zellen des menschlichen Atemsystems angreifen. Bei Tierversuchen mit Frettchen wurde festgestellt, dass das Virus durch Tröpfcheninfektion und direkte Übertragung weitergegeben werden kann.

 

Aber weder die Laborversuche noch die Tierversuche reichen aus, um zweifelsfrei festzustellen, dass sich das Virus auf diese Weise unter den Menschen verbreiten kann.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Schweinegrippe,Virus,Pandemie