Konjunktur

Chinas Wirtschaft erholt sich rasch

07.07.2020

Chinas Wirtschaft hat sich rasch von dem durch COVID-19 bewirkten Einschnitt erholt. Wirtschaftsexperten sagten am Montag, dass sich das Bruttoinlandsprodukt im Jahresvergleich wieder in den positiven Bereich kehren werde und in der zweiten Jahreshälfte mit einem Wachstum von rund zwei Prozent zu rechnen sei.



Geschäftsbelebung und Investitionsanreize seien die Hauptfaktoren, die zur Konjunkturbelebung beigetragen hätten. Dennoch kämpfe das Land noch immer mit wachsenden Ungewissheiten, während versucht würde, der Erholung Nachhaltigkeit zu verleihen.


Das Hauptaugenmerk liegt auf der wirtschaftlichen Erholung Chinas nach der Coronakrise. Die Wirtschaftsdaten für das zweite Quartal sollen nächste Woche veröffentlicht werden.


Die wichtigsten Wirtschaftsindikatoren wiesen in Richtung einer raschen Erholung, die vor allem von Verbesserungen der Angebotsseite getrieben seien, da im ganzen Land die Wiederaufnahme der Produktion stattfände, sagt Wu Chaoming, stellvertretender Dekan des Chasing Institute im Verbund der Chasing Securities.


Der offizielle Einkaufsmanagerindex für die Herstellungsindustrie stieg im letzten Monat von 50,6 auf 50,9. Nach Angaben des Staatlichen Statistikamtes sei dies der vierte Monat in Folgegewesen, in dem sich der Index im Wachstumsbereich bewegt habe.


Bei der Industriegüterproduktion sei im ersten Halbjahr ein Negativwachstum von 0,8 Prozent zu verzeichnen, wovon auch die Entwicklung des Bruttoinlandprodukts betroffen sei, dass sich im ersten Halbjahr ebenfalls im negativen Bereich bewegte und minus 1,6 Prozent verzeichnete. Im ersten Quartal hätte es noch einen Absturz um 6,8 Prozentpunkte gegeben, so Wu.


Das Bruttoinlandsprodukt werde für das zweite Quartal wohl ein Wachstum von drei Prozent verzeichnen können.


Die Erholung auf Seiten der Nachfrage könnte jedoch hinterher hinken, meint Wu, da unsichere Erträge für Unternehmen und unsichere Einkommen für Privathaushalte in Verein mit weiterhin bestehenden Abstandsregeln die Erholung in den Bereichen Investition und Konsum abbremse.


Investitionen in Infrastrukturmaßnahmen, abgesichert durch die Ausgabe von Staatsanleihen, würden wohl das Rückgrat für eine wachsende Nachfrage bilden und im ganzen Rechnungsjahr eine Steigerung von rund 18 Prozent verzeichnen, so Wu.


"Das größte Wachstum wird in diesem Jahr im Bereich der Investitionen stattfinden," sagt auch Hu Yifan, Chefvolkswirt für den Bereich China beim schweizerischen UBS Global Wealth Management.


Bei Investitionen im Bereich der Infrastruktur wird damit gerechnet, dass die Grundstückserschließung eine führende Rolle spielen werde, da entsprechende Fördermaßnahmen vorhanden seien, sagt Hu. Vor dem Hintergrund einer Lockerung der Abstandsregelungen unter den Bürgern rechne er auch mit wachsender Nachfrage nach Dienstleistungen im Konsumbereich.


Die wirtschaftliche Erholung, die rascher als erwartet eingesetzt habe, hätte nach Meinung von Beobachtern die positive Entwicklung auf den Aktienmärkten beflügelt. Der Shanghai Composite Index hat seit Monatsbeginn um 11,67 Prozent zugelegt und am Montag bei 3332,88 Punkten geschlossen, der Höchststand seit mehr als zwei Jahren.


Analysten sprechen dennoch von Ungewissheiten in der zweiten Jahreshälfte, welche die Erholung der Wirtschaft gefährden könnten, wobei die Stabilisierung der Gesundheitslage der größte Unsicherheitsfaktor sei.


Angesichts der gesammelten Erfahrungen im Umgang mit der Seuche, sei es unwahrscheinlich, dass es zu einem weiteren großen Ausbruch komme, der mit demjenigen von Jahresbeginn zu vergleichen wäre, meint Ying Xiwen, Wirtschaftswissenschaftler der China Minsheng Bank.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Wirtschaft,COVID-19,Investition