Beijing und Neu Delhi einigen sich im Grenzstreit

07.07.2020

China und Indien haben sich darauf verständigt, den Prozess der Truppenentflechtung fortzusetzen, um so an der Grenze Frieden und Ruhe zu wahren.

 


In einem Telefongespräch vom Sonntag haben sich Staatsrat und Außenminister Wang Yi und der Nationale Sicherheitsberater Indiens, Ajit Doval, die zugleich Sonderbotschafter ihrer Länder für sino-indische Grenzfragen sind, auf dieses Vorgehen geeinigt.


China und Indien halten beide den Frieden an der Grenze für einen wesentlichen Faktor bei der Entwicklung ihrer bilateralen Beziehungen und sind sich darin einig, der Grenzfrage einen angemessenen Raum in ihren Beziehungen zuzuweisen, um zuverhindern, dass sich Schwierigkeiten zu einem Konflikt auswachsen. Dies geht aus einer Stellungnahme des chinesischen Außenministeriums hervor.


Beide Seiten stimmen darin überein, Dialog und Verhandlung fortzusetzen und den Konsens zu implementieren, der auf den Gesprächen auf der Kommando ebene der Streitkräfte beider Länder erzielt worden sei, heißt es in der Stellungnahme.


Die beiden Nachbarstaaten haben drei Gespräche zwischen den Kommandeuren geführt, um die monatelangen Spannungen an der Grenze abzubauen. Das letzte dieser Gespräche fand am 30. Juni statt.


Aus der Stellungnahme geht hervor, dass China und Indien die Einhaltung einer Reihe von bilateralen Abmachungen zur Grenzfrage bekräftigten und sich darüber verständigten, zur Deeskalation der Lage beizutragen.


Sie seien sich auch darüber einig, das Vertrauen zu vertiefen, um das Wiederaufflammen von Zwischenfällen zu vermeiden, die Frieden und Ruhe im Grenzgebiet stören würden.


Recht und Unrecht seien beim Zusammenstoß zwischen chinesischen und indischenTruppen im Galwan Tal klar voneinander zu scheiden gewesen, sagte Wang im Telefongespräch und fügte hinzu, dass China seine territoriale Souveränität auch weiterhin schützen werde.


Indien kündigte den Ausschluss chinesischer Unternehmen von Straßenbauprojekten und die strengere Überprüfung chinesischer Importe an und setzte das Verbot von 59 chinesischen Apps um, welches mit Bedenken hinsichtlich der "Souveränität und Integrität" begründet wurde.


Wang rief beide Länder dazu auf, der Komplexität der gegenwärtigen bilateralen Beziehungen gerecht zu werden und zusammen zu arbeiten, um die Lage so bald als möglich zu klären.


China und Indien sollten sich auf halbem Wege treffen, sagte Wang und verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass Indien die öffentliche Meinung des Landes korrekt anleiten werde und den normalen Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern wahren und voranbringen werde.


China hoffe, dass Indien davon absehen werde, Aktionen zu unternehmen, welche die Differenzen vertiefen und verkomplizieren würden und stattdessen gemeinsam mit China die bilateralen Beziehungen pflegte.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Indien,Grenzstreit,Verhandlung