US-Präsident Donald Trump hat formell den Rückzug der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingeleitet und damit seine Drohungen hinsichtlich der Reaktion der UN-Organisation auf das neuartige Coronavirus wahr gemacht, verkündeten US-Beamte am Dienstag.

Die USA sind der größte Geldgeber der WHO – der Organisation, die die Führung und Koordination im Kampf gegen globale Krankheiten von Polio über Masern bis hin zur psychischen Gesundheit übernimmt. Doch sie ist zunehmend zu Trumps Zielscheibe geworden, da das neuartige Coronavirus einen hohen Tribut fordert.

Nachdem Trump damit gedroht hatte, die jährlichen US-Beiträge in Höhe von 400 Millionen US-Dollar auszusetzen, und anschließend sogar einen Rückzug angekündigt hatte, hat er UN-Generalsekretär Antonio Guterres nun formell darüber informiert, dass er den US-Rückzug eingeleitet habe. Dies gab ein Sprecher des Außenministeriums bekannt.

Der Rückzug wird aber erst in einem Jahr wirksam, also am 6. Juli 2021. Joe Biden, Trumps mutmaßlicher demokratischer Gegner in der Präsidentschaftswahl, ist so gut wie sicher, dass er den Rückzug stoppen und die USA in der WHO halten wird, wenn er Trump bei den Wahlen im November besiegt.

Stephane Dujarric, der Sprecher von Guterres, bestätigte, dass die USA ihren Rücktritt eingereicht hätten. Unter den Bedingungen, die beim Beitritt der Vereinigten Staaten zur WHO im Jahr 1948 festgelegt wurden, müsse Washington eine einjährige Kündigungsfrist einhalten, um auszutreten - und seinen verbleibenden berechneten finanziellen Verpflichtungen nachkommen, erklärte Dujarric.

„Trumps Reaktion auf COVID-19 als chaotisch und inkohärent zu bezeichnen, wird dem nicht gerecht", sagte Senator Robert Menendez, der oberste Demokrat im Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten. Außerdem bestätigte er, dass der Kongress benachrichtigt worden sei.

„Dies wird nicht das Leben oder die Interessen der Amerikaner schützen - es lässt die Amerikaner krank und Amerika allein“, betonte er.