Mehr Landarbeiter in China finden Arbeit in den Städten

09.07.2020

Arbeitnehmer aus dem Bezirk Kang in der nordwestchinesischen Provinz Gansu füllen am 20. Mai 2020 in Chongqing Gesundheitsformulare aus, nachdem sie dort Arbeit gefunden haben. [Foto/Xinhua]


Die Zahl der Landarbeiter, die in städtischen Gebieten Arbeit gefunden haben - ein wichtiger Richtwert für das Einkommen auf dem Land - erreichte Ende Juni 28,3 Millionen und lag damit nach Angaben der für die Armutsbekämpfung zuständigen chinesischen Behörden über der Zahl des Vorjahres. Darüber hinaus seien die Projekte zur Förderung des Zugangs zu sauberem Trinkwasser auf dem Land und zum Wohnungswesen - zwei Schlüsselindikatoren im Zusammenhang mit der Armutsbekämpfung - fast abgeschlossen, gab das dem Staatsrat unterstehende Führende Büro für Armutsbekämpfung und Entwicklung („State Council Leading Group Office of Poverty Alleviation and Development“) am Dienstag auf seiner Website bekannt. Das Büro für Armutsbekämpfung teilte mit, dass etwa 2,81 Millionen der beschäftigten Arbeitnehmer aus den 52 noch als arm eingestuften Bezirken stammen würden. Dies entspreche einem Anstieg von 10,6 Prozent gegenüber 2019.


Diese Entwicklungen festigen den Erfolg von Chinas breit angelegter Kampagne zur Beendigung der inländischen Armut vor 2021, trotz der Auswirkungen von COVID-19 und der jüngsten Überschwemmungen, die in den südlichen Provinzen verheerende Schäden angerichtet haben.


Wanderarbeiter würden etwa zu zwei Dritteln des Einkommens vieler Familien auf dem Land beitragen, so Beamte der Armutsbekämpfungsbehörde. Weit verbreitete Reiseverbote und Produktionsausfälle, die durch den Ausbruch des neuartigen Coronavirus Anfang dieses Jahres ausgelöst wurden, hatten jedoch dazu geführt, dass viele Wanderarbeiter kein Einkommen erzielen konnten. Dadurch bestand die Gefahr, dass viele Landbewohner zurück in die Armut gleiten könnten.


Außerdem haben die durch heftige Regenfälle verursachten Überschwemmungen in Regionen südlich des Jangtse-Flusses viele lokale Unternehmen ruiniert und viele Menschen obdachlos gemacht. Um gefährdeten Familien zu helfen, die Schwierigkeiten zu überstehen, haben die Zentralbehörden den Umfang der staatlichen Leistungen und anderer Hilfspakete ausgeweitet und Programme zur Beschäftigungsförderung eingeführt. Nach Angaben des Amtes zur Armutsbekämpfung waren mehr als 4,33 Millionen arme Landbewohner in Zentral- und Westchina in Wohlfahrtseinrichtungen angestellt. Solche Arbeitsplätze wurden geschaffen, um den Arbeitslosen auf dem Land ein Grundeinkommen zu sichern.


Die Behörden gaben frühzeitig ihre Zustimmung zur Wiedereröffnung von „Unternehmen und Werkstätten zur Armutsbekämpfung", die einen großen Prozentsatz verarmter Wanderarbeiter beschäftigen. Mehr als 28.000 solcher Unternehmen und 30.000 Werkstätten hätten ihre Arbeit mittlerweile wieder aufgenommen, sagte das Büro.


Gleichzeitig haben neun östliche Provinzen seit Februar landwirtschaftliche Produkte im Gesamtwert von mehr als 22 Milliarden Yuan (3,1 Milliarden US-Dollar) aus verarmten Gebieten gekauft. Dies sei Teil eines umfassenderen Plans, den westlichen Regionen durch die Förderung ihrer ländlichen Spezialitäten bei der Armutsbeseitigung zu helfen, erläuterte das Büro.


Die Zentralbehörden ordneten auch eine bessere Kontrolle der Familien an, die von den geologischen Katastrophen im Süden Chinas gefährdet sind. Das Büro für Armutsbekämpfung teilte mit, dass es Hilfsmaßnahmen eingeführt habe, um ländlichen Familien zu helfen, die aufgrund der Überschwemmungen verarmt sind, und dass solche Zustände nur in einigen wenigen Regionen festgestellt worden seien.


Die landesweite Beseitigung der absoluten Armut ist die Grundvoraussetzung für den umfassenden Aufbau einer Gesellschaft mit bescheidenem Wohlstand.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China, Armutsbekämpfung,Staatsrat,COVID-19,Überschwemmungen,Wanderarbeiter