Hochgeschwindigkeitszüge

China plant weitere Magnetschwebebahnen

09.07.2020

Eine Designentwurf zeigt eine Hochgeschwindigkeitsmagnetschwebebahn, die 600 Stundenkilometer erreichen soll.


China werde langfristig bis zu neun neue Magnetschwebebahnen (oft als „Maglev“ abgekürzt) mit einer Gesamtlänge von über 1000 Kilometern in sein Streckennetz aufnehmen, um die regionale Konnektivität und die Herstellung von High-End-Ausrüstung zu fördern, verkündeten einige lokale Regierungen in China.


Diese Strecken würden sich aus einer Bahnlinie für Touristen in der südwestchinesischen Provinz Yunnan, Intercity-Personenverkehrslinien und diversen städtischen Nahverkehrslinien zum Beispiel in der nordchinesischen Provinz Shanxi, der nordwestchinesischen Autonomen Region Xinjiang oder in der südwestchinesischen Provinz Sichuan zusammensetzen, so offizielle Informationen, die bereits Anfang dieses Jahres veröffentlicht worden waren.


Da sich China das Ziel gesetzt hat, bis Ende dieses Jahres Hochgeschwindigkeits-Magnetschwebebahnen mit einer Geschwindigkeit von 600 Stundenkilometern zu betreiben, kündigte die ostchinesische Provinz Zhejiang an, 100 Milliarden Yuan zu investieren. Damit sollen unter anderen Magnetschwebebahnen für eine Verbindung zwischen Hangzhou und Shanghai eingeführt werden, wie die Provinzregierung Mitte April in ihrem Verkehrsentwicklungsplan für die nächsten drei Jahrzehnte vorstellte.


Im Vergleich zu herkömmlichen Hochgeschwindigkeitszügen hätten die Hochgeschwindigkeits-Magnetschwebebahnen diverse Vorteile, darunter zum Beispiel eine geringere Lärm- und Vibrationsbelastung und niedrigere Wartungskosten, da sie nicht mit Rädern auf Schienen fahren, sondern mithilfe von Magneten einige Zentimeter über den Schienen schweben würden. So werde Reibung vermieden, die bei gewöhnlichen Zügen zu geringeren Geschwindigkeiten führt, heißt es in dem Plan.


Abgesehen von der Region des Jangtse-Flussdeltas plant auch die Entwicklungs- und Reformkommission von Shenzhen die Einführung von Magnetschnellbahnlinien für die zweite Guangzhou-Shenzhen-Hochgeschwindigkeitsbahn, um den Betriebsdruck der regulären und Hochgeschwindigkeitszüge in der Region zu verringern. Dies geht aus einer im letzten Jahr veröffentlichten Machbarkeitsstudie der Kommission hervor.


Auch Chengdu, die Hauptstadt der südwestchinesischen Provinz Sichuan, gab in ihrem Verkehrsnetzentwicklungsplan bekannt, dass sie beabsichtige, in Zukunft Magnetschwebebahnlinien für die Verbindung nach Chongqing einzurichten.


Die China Railway Rolling Stock Corp, der nach Produktionsvolumen größte chinesische Hersteller von Zügen und verwandten Produkten, entwickelt ebenfalls auf Radtechnologie basierende Hochgeschwindigkeitszüge.


Europa und Kanada hätten es dagegen in den letzten Jahren versäumt, auf diesem Gebiet mit China zu konkurrieren, erklärte Chen Jian, ein auf den Zugverkehr spezialisierter Professor an der Chongqing Jiaotong-Universität. Japan andererseits bleibe weiterhin ein starker Rivale bei der Entwicklung regulärer Hochgeschwindigkeitszüge und Hochgeschwindigkeits-Magnetschwebebahnen. Das Land habe in den letzten Jahren erfolgreich Magnetschwebebahnen mit kryogener supraleitender Technologie getestet, die Geschwindigkeiten von bis zu 500 und 603 Kilometer pro Stunde (km/h) erreichen.


Diese harte Realität hat Hersteller, Universitäten und Forschungseinrichtungen in China dazu gedrängt, so schnell wie möglich Durchbrüche bei der Entwicklung von Magnetschwebebahnen zu erzielen, die Geschwindigkeiten zwischen 200 und 600 km/h erreichen können. Damit solle sichergestellt werden, dass China in der Zukunft sowohl auf dem Binnenmarkt als auch auf den Weltmärkten über einen angemessenen Marktanteil verfügt, machte Chen deutlich.


Zusätzlich zu den drei bestehenden Magnetschwebebahnen in Beijing, Shanghai und Changsha werden derzeit zwei Kurzstrecken-Niedergeschwindigkeits-Magnetschwebebahnen in Qingyuan in der Provinz Guangdong und im Kreis Fenghuang in der Provinz Hunan gebaut. Beide sollen 2021 in Betrieb genommen werden, kündete die China State Railway Group, Chinas größter Bahnbetreiber, an.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Magnetschwebebahnen,Hochgeschwindigkeitszüge