Tropische Früchte gedeihen in Nordwestchina

09.07.2020

Für die Konsumenten in Nordwestchina waren tropische Früchte zuvor lediglich eine exotische Leckerei, die aus weit entfernten Regionen wie von der Insel Hainan oder Südostasien herangeschafft werden mussten. Diese Einstellung änderte sich aber vor einigen Jahren. In Gewächshäusern im nordwestchinesischen Jiuquan wachsen nunmehr Mangos, Bananen, Drachenfrüchte und Ananas in Hülle und Fülle, bis sie alle wunderbar reif zum Essen sind.

Ding Hai, 34, baute vor zehn Jahren in seiner Heimatgemeinde Yinda nah der Stadt Qiuquan in der nordwestchinesischen Provinz Gansu sein erstes Gewächshaus. Damals war er noch ein normaler Bauarbeiter.

Jiuquan befindet sich inmitten der Gobi-Wüste und ist durch eine dünner Mutterbodenschicht und ein trockenes Klima gekennzeichnet. Dort gibt es aber auch vorteilhafte geografische Besonderheiten. Die langen Sonnenstunden und die großen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht ermöglichen Früchte von großer Aromatik und den Schutz der Pflanzen vor Schädlingen. Hinzu kommen reichlich Licht, die Hitze und Schneeschmelze. Das alles könne zusammen perfekte Anbaubedingungen schaffen, sagte Ding Hai.

So gelang es Ding Hai in den vergangenen zehn Jahren, mithilfe der finanziellen und technischen Unterstützung durch die lokale Regierung inzwischen bereits eine mittelgroße agrarwirtschaftliche Basis mit mehr als 100 Gewächshäusern zu errichten. Am Anfang wurde darin erstmals probeweise Gemüse angebaut.

Im Jahr 2012 hat Ding Hai seine Ersparnisse von mehr als 300.000 Yuan RMB (etwa 43.000 Euro) gesammelt, um neun weitere Gewächshäuser zu bauen. Nach einer erfolgreichen Ernte aller experimentellen Gemüsearten war er in der Lage, ein Jahr später noch weitere zehn Gewächshäuser zu bauen. 

Im Zuge der immer größer werdenden Gewächshäuser lenkte er allmählich seine Aufmerksamkeit auf den Anbau anderer Kulturpflanzen. So unternahm Ding Hai im Jahr 2013 seinen ersten Versuch, in fünf seiner Gewächshäuser Pfirsichbäume anzupflanzen. Im Mai des folgenden Jahres waren die Pfirsiche reif geworden. Die Ernte war außergewöhnlich gut und betrug 7,5 Tonnen, während in der Vergangenheit die Pfirsiche erst drei Monate später, also im August, auf dem lokalen Markt zu sehen waren.

Nach dem erfolgreichen Versuch mit Pfirsichbäumen ist Ding allmählich auf die Idee gekommen, in seinen Gewächshäusern tropische Früchte wie die Drachenfrucht anzupflanzen. 

Dazu hat er relevante Informationen gesammelt, Kontakte mit Landwirten aus südchinesischen Provinzen aufgenommen und akademische Institutionen um konkrete technische Vorschläge gebeten. Letztendlich hat er sich entschieden, in seinen Gewächshäusern Drachenfrüchte, Bananen, Passionsfrüchte und Zitronen probeweise anzupflanzen.

Auch diesmal gelang ihm das. Die tropischen Früchte waren in voller Reife, geschmackvoll und ausgezeichnet sowohl für den direkten Konsum als auch für die Verarbeitung.

Mittlerweile hat Ding Hai in der Gemeinde eine Anbau-Genossenschaft gegründet und mehrere Landwirte beschäftigt, um die Arbeitskräfte für seine immer größer werdenden Gewächshäuser zu akkumulieren. Viele Menschen konnten inzwischen von seinem Fruchtanbau profitieren. Zum Beispiel ein Dorfbewohner namens Zhang Rongxin. Mit der Arbeit in den Gewächshäusern kann er monatlich 3.000 Yuan (etwa 380 Euro) zusätzlich verdienen.

Ding Hai verfügt derzeit über mehr als 100 Gewächshäuser, in denen siebzehn tropische Fruchtarten wachsen. Allein im vergangenen Winter hat er einen Nettogewinn von mehr als 500.000 Yuan (etwa 63.000 Euro) erzielt.

„Technisch ist der Fruchtanbau nicht so schwierig. Er erfordert aber ein präzises Management. Und ich glaube, dass der Anbau von tropischen Früchten in der Gobi-Wüste einigermaßen die Bestrebungen der Menschen zum Wohlstand symbolisiert“, sagte Ding Hai.


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Quelle: CRI

Schlagworte: Konsumenten,Hainan,Drachenfrüchte