Militärische Fähigkeiten
Riesige Kluft zwischen Atomwaffenarsenalen Chinas und den USA sorgt für Bedenken
US-Beamte haben viel Lärm darüber gemacht, dass China sich den Verhandlungen zwischen den USA und Russland über die Reduzierung von Atomwaffen anschließen sollten, aber China habe angesichts der großen Kluft zwischen dem Atomarsenal Chinas und denen der USA und Russlands kein Interesse daran.
Eine Formation von strategischen Interkontinentalnuklearraketen des Typs Dongfeng 41 bei einer Militärparade zum 70. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik China in der Hauptstadt Beijing (Foto: Xinhua, 1. Oktober 2019).
US-Beamte haben viel Lärm darüber gemacht, dass China sich den Verhandlungen zwischen den USA und Russland über die Reduzierung von Atomwaffen anschließen sollten, aber China habe angesichts der großen Kluft zwischen dem Atomarsenal Chinas und denen der USA und Russlands kein Interesse daran, und China sehe die Notwendigkeit, seine militärischen Fähigkeiten zu verbessern, sagte ein hochrangiger chinesischer Diplomat am Mittwoch. Fu Cong, Leiter der Abteilung für Rüstungskontrolle beim chinesischen Außenministerium, stellte heraus, dass die USA Weltraumwaffen entwickeln, sich aus dem INF-Vertrag zurückgezogen haben, und ausdrücklich klargestellt haben, dass sie den Einsatz von landgestützten Mittelstreckenraketen in Chinas Nachbarländern und China selbst planen. All dies stelle eine strategische Bedrohung für die Sicherheit Chinas dar, und die Menschen sollten sich nicht wundern, dass China die Notwendigkeit sieht, seine militärischen Fähigkeiten zu verbessern.
Laut internationalen Think Tanks wie der Federation of American Scientists und SIPRI verfügen die USA über ein riesiges Atomarsenal mit etwa 5.800 Sprengköpfen, etwa dem 20-fachen der Zahl Chinas. Es ist auch geplant, diesen großen Unterschied zu vergrößern, indem in den kommenden zehn Jahren etwa 494 Milliarden US-Dollar und in den kommenden 30 Jahren 1,2 Billionen US-Dollar investiert werden, um das Atomwaffenarsenal zu verbessern, und zwar sowohl die Sprengköpfe als auch deren Liefersysteme. Die USA seien sich der enormen Kluft zwischen dem chinesischen und dem US-amerikanischen Atomwaffenarsenal in Bezug auf Quantität und Fortschrittlichkeit voll bewusst, sagte Fu. Für die USA sei es nichts anderes als ein Trick, den chinesischen Faktor in die Höhe zu treiben, um die Aufmerksamkeit der Welt von sich abzulenken und einen Vorwand zu schaffen, unter dem sie sich vom New START, dem Vertrag über die Reduzierung strategischer Waffen, entfernen können, wie sie es mit so vielen anderen Waffenkontrollverträgen getan haben. Der eigentliche Zweck bestehe darin, alle möglichen Beschränkungen zu beseitigen und freie Hand zu haben, um eine überwältigende militärische Überlegenheit gegenüber jedem realen oder imaginären Gegner zu erreichen, sagte er.
Wenn die USA sagen, dass sie bereit sind, in Bezug auf ihr Atomwaffenarsenal auf das chinesische Niveau herunterzukommen, werde China gerne an den Verhandlungen teilnehmen, so Fu. Chinas Weigerung, sich den sogenannten trilateralen Verhandlungen anzuschließen, bedeute nicht, dass sich das Land vor internationalen nuklearen Abrüstungsbemühungen scheut. Im Gegenteil sei China ein starker Befürworter der nuklearen Abrüstung in den Vereinten Nationen und auf der Abrüstungskonferenz in Genf. China habe den Dialog über Nukleardoktrinen zwischen den fünf ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrates (P5) eingeleitet und sei bereit, alle Fragen im Zusammenhang mit strategischer Stabilität und Reduzierung des nuklearen Risikos im Rahmen der P5 zu erörtern, betonte Fu.