USA wollen erstmals seit 17 Jahren wieder Todesstrafe durchsetzen

14.07.2020

Ein US-Gericht hat am Sonntag die Hinrichtung des verurteilten Mörders Daniel Lewis Lee erlaubt. Zuvor hatte es seit 17 Jahren auf Bundesebene in den USA keine Hinrichtung mehr gegeben.

 

Ein US-Bundesberufungsgericht hat am Sonntag die Hinrichtung des verurteilten Mörders Daniel Lewis Lee genehmigt. Lee war wegen des Mordes an einem Ehepaar und dessen achtjähriger Tochter zum Tode verurteilt worden.

 

Die Angehörigen von Lee wollen bei der Exekution in einem Gefängnis in Terre Haute im US-Staat Indiana anwesend sein. Derzeit stelle eine Teilnahme wegen der Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus aber ein übermäßiges Gesundheitsrisiko dar, argumentierte die Familie. und erreichte deshalb am Freitag bei einem Bezirksgericht einen Aufschub der Vollstreckung. Das Berufungsgericht erwiderte USA Today zufolge jedoch, das Argument der Familie sei „bar jeglicher diskutabler Rechtsgrundlage und deshalb nicht ernsthaft". Am Sonntagabend hob das Berufungsgericht den verhängten Aufschub folglich wieder auf. Allerdings wurde die Vollstreckung am Montag in letzter Minute durch einen weiteren Antrag erneut verschoben.

 

Während viele US-Bundesstaaten die Todesstrafe vollstrecken, hat es auf Bundesebene seit 2003 keine Hinrichtung mehr gegeben. Die Todesstrafe wurde seitdem zwar weiter verhängt, aber nicht vollstreckt. Justizminister William Barr kündigte Ende Juli vergangenen Jahres eine Änderung der Regularien an, die eine Wiederaufnahme von Hinrichtungen ermöglichen sollte.

 

Nach der Hinrichtung von Lee sind bis zum 23. August drei weitere Exekutionen geplant. Bei allen vier Hinrichtungen geht es Kindesmissbrauch und -mord. US-Präsident Donald Trump ist seit Langem ein Befürworter der Todesstrafe. Die Wiederaufnahme der Hinrichtung steht auf der Agenda für seinen Wahlkampf, weil sie für ihn ein Zeichen wiedererlangter, staatlicher Größe sei.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Coronavirus,USA,Todesstrafe