Aufhebung der Reisebeschränkungen sorgt für Wiederbelebung der Tourismusbranche

21.07.2020


„Endlich sind die Reisebeschränkungen für das Inland aufgehoben worden“. Seit Tagen wird diese Meldung im Internet weithin verbreitet. Vom vergangenen Donnerstag an dürfen Urlauber wieder zu ihren beliebten Reisezielen innerhalb des chinesischen Festlands aufbrechen.


Die einschlägigen neuen Vorschriften des chinesischen Miniteriums für Kultur und Fremdenverkehr sehen unter anderem vor, dass Flughäfen, Fluggesellschaften und Reiseveranstalter sich unter Genehmigung der lokalen Regierungen mit Hygiene- und Sicherheitskonzepten auf einen Neustart des Inlandstourismus vorbereiten können. Auch die seit mehreren Wochen gängigen Beschränkungen, dass die Besucherzahl 30 Prozent der maximalen Aufnahmekapazitäten der einzelnen Reiseziele nicht übertreffen dürfe, solle nach der jüngsten Lockerung der Reisebeschränkungen auf 50 Prozent erhöht werden, so die neuen Vorschriften.


„Wir haben fünf Monate lang ungeduldig gewartet. Die Nachricht über die Aufhebung der Reisebeschränkungen hat uns total begeistert. Erfreulicherweise verspüren wir seit Tagen eine täglich steigende Buchungsnachfrage. Ich traute meinen Augen kaum, als ich mir die Zahlen ansah“, berichtete ein Geschäftsführer der Shanghaier Filiale des Reiseveranstalters Ctrip.


Branchenkennern zufolge ist eine allzu große Reisewelle allerdings zunächst nicht zu erwarten. Trotzdem haben sich bei Ctrip die tagesaktuellen Buchungseingänge in den vergangenen vier Tagen eigenen Angaben zufolge verfünffacht. Der Aufschwung betreffe sowohl die kurzfristigen Buchungen für die Sommermonate als auch den Herbst und Winter, sowohl für organisierte Urlaubsreisen als auch für Individualreisen.


Auch das Online-Reisebüro Qunar.com berichtete von deutlich anziehenden Buchungen für die Reise im Sommer in verschiedenen Landesteilen. Höhere Nachfrage gebe es unter anderem für die südchinesische Inselprovinz Hainan, die südwestliche Provinz Yunnan und ostchinesische Küstenregionen.


Angaben des Reisebüros Ctrip zufolge wollen 88 Prozent der chinesische Touristen in weit entfernte Provinzen reisen, während mehr als 70 Prozent risikoarme Gebiete bzw. Angebote mit höheren Rabatten bevorzugen. Bis zum 14. Juli gab es offiziellen Angaben zufolge landesweit keine risikoreichen Gebiete mehr. Auch in Beijing gab es nach einer kurzzeitigen zweiten COVID-19-Welle in den vergangenen acht Tagen keine neu betätigten Ansteckungsfälle mehr. Dies habe günstige Voraussetzungen für die Aufhebung der Reisebeschränkungen geschaffen, meinen mehrere Branchenkenner.


Big Data von Crip zufolge ist in den Ferienmonaten Juli und August ein vergleichsweise begrenzter Reiseboom zu erwarten. Hinsichtlich der Zahl der Reisebuchungen steht die Hauptstadt Beijing Ctrip zufolge landesweit an erster Stelle.


Gou Zhipeng, Firmenchef des Reibüros Qunar, geht davon aus, dass die Aufhebung der Reisebeschränkungen die Nachfrage der Urlauber in großem Maße ankurbeln könne. Das sei eine gute Nachricht für die mittlerweile schwer angeschlagene Branche. Nach seiner Auffassung wird vor allem die neu angekündgite Lockerung für organisierte Gruppenreisen maßgeblich zur Wiederbelebung des Tourismus beitragen, da sie sich im Vergleich zu individuellen Reisen weitaus mehr auf die Lieferanten und Kunden auswirken werde. Dadurch könnten die seit fünf Monaten andauernden Einbrüche bei allen Gliedern der touristischen Lieferkette, darunter Reisezielen, Hotels und Verkehr, wettgemacht werden, meint Gou Zhipeng.


Dennoch werde darauf hingewiesen, dass die Urlauber sich an strenge Hygienevorschriften halten müssen und Ansammlungen nach Kräften vermeiden sollten, hieß es in den neuen Vorschriften des Ministeriums für Kultur und Tourismus.

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Quelle: CRI

Schlagworte: Reisebeschränkung,Tourismusbranche,Reisewelle