Differenzen mit den USA als Chance nutzen

China und Europa können ideologische Differenzen überbrücken

21.07.2020

Sowohl China als auch Europa haben derzeit große Differenzen mit den USA. Genau darin liegt eine große Chance für beide Seiten, China und Europa, ihre Beziehungen noch weiter zu stärken.



Von Montag bis Mittwoch reist US-Außenminister Mike Pompeo nach Großbritannien und Dänemark. Sein Besuch dient dazu, mehr Druck auf Europa auszuüben und die beiden europäischen Länder dazu zu bewegen, der US-Strategie zu folgen und das Verbot des chinesischen Hightech-Riesen Huawei sowie der Nord Stream 2-Pipeline auszuweiten.


Die Aufrechterhaltung guter Beziehungen zu Europa ist für China lebenswichtig, entspricht aber genauso auch den Interessen der europäischen Länder. Da die USA in Europa Stimmung gegen China erzeugen wollen, während China seine Beziehungen zu den europäischen Ländern stabilisiert, hat China mehr Raum und Einfluss - China wird nicht zuletzt auch durch die inhärente Logik der internationalen Beziehungen unterstützt.


Die USA wollen geopolitische Tricks gegen China anwenden. Die geopolitische Struktur selbst unterstützt jedoch nicht einen solchen Ansatz, nach dem sich Europa mit den USA zusammenschließt, um China einzudämmen. Europa, das die Welt nicht mehr anführen kann, hat eine tolerantere Haltung gegenüber Chinas Aufstieg eingenommen. Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit können die geographische Distanz zwischen China und Europa überbrücken, wobei die gegenseitigen Vorteile ihre Beziehungen dominieren. Die Spannungen zwischen China und den USA sind bis zu einem gewissen Grad förderlich für Europa, da sie es davon befreien, Partei zu ergreifen. Stattdessen wird der strategische Raum für Europa größer.


Chinas wichtigste Aufgabe ist es, ideologische Konflikte mit Europa zu entschärfen. Die USA haben ideologische Differenzen als ihr wichtigstes Mittel benutzt, um europäische Länder zu mobilisieren, sich ihrem Anti-China-Lager anzuschließen. Ein solches Instrument ist im Westen weit verbreitet und für viele gewöhnliche Europäer recht verlockend. Umso wichtiger ist es für China, ideologische Differenzen mit Europa abzubauen.


China und Europa haben unterschiedliche politische Systeme und Traditionen. Es ist unvermeidlich, dass die beiden ideologische Differenzen haben. China muss aber verhindern, dass diese Differenzen zu Streitigkeiten oder Konflikten eskalieren. Insbesondere sollte China eine ideologische Konfrontation mit Europa vermeiden.


Die europäische Kultur schließt ideologische Vielfalt nicht aus. Der Respekt der Souveränität, die Ablehnung ausländischer Einmischung, die Achtung der UN und des Multilateralismus können als gemeinsame Anliegen Chinas und Europas angesehen werden. 


Da sich die Widersprüche zwischen Europa und den USA verschärfen und die praktischen Interessen Europas von Washington unterdrückt werden, sollten die Europäer ihre Autonomie und Unabhängigkeit stärken, um ihre Rechte und Interessen zu schützen. Ideologien sind mit Interessen verbunden. Da die USA und Europa größere Interessenkonflikte haben, wird es ihnen nicht gelingen, einen eisernen, soliden Konsensus hinsichtlich ihrer Ideologie zu erzielen.  Die ideologischen Konflikte zwischen den USA und China und die zwischen Europa und China sehen zwar gleich aus, aber die Motivation und die jeweiligen Interessen sind sehr unterschiedlich.


China hat andere Werte und ein anderes politisches System als Europa. Aber China exportiert seine Ideologie nicht. Die ideologischen Merkmale Chinas, die mit den Traditionen des Landes zusammenhängen, dienen nur der Entwicklung und Stabilität Chinas. Sie dienen aber nicht nach außen hin als Instrument, um zu versuchen, die Welt zu verändern. Auf diese Weise wurde für China und Europa Raum geschaffen, um ihre ideologischen Differenzen zu entschärfen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: USA,Differenzen,China,Europa,Mike Pompeo,Huawei