Wirtschaftliche Erholung

Chinas Industriegewinne steigen im Juni weiter an

28.07.2020


Ein Mitarbeiter arbeitet am 17. November 2019 in einem Maschinenbauunternehmen in Tangshan in der Provinz Hebei.


Die Industriegewinne in China stiegen im Juni im Jahresvergleich um mehr als 10 Prozent, da weiterhin strenge Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung sowie eine Politik zur Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung umgesetzt wird.


Regierungsvertreter und Experten sehen für die zweite Hälfte des Jahres eine weitere Erholung der chinesischen Wirtschaft mit der Stärkung der unterstützenden Steuer- und Geldpolitik voraus.


Die Gewinne der wichtigsten Industrieunternehmen Chinas stiegen laut Angaben des Staatlichen Amts für Statistik vom Montag im Juni im Jahresvergleich um 11,5 Prozent - gegenüber 6 Prozent im Mai. Für die ersten sechs Monate nimmt der Rückgang der Gewinne im Jahresvergleich dadurch deutlich ab, aktuell beträgt er minus 12,8 Prozent. Das ist eine Verbesserung im Vergleich zu minus 19,3 Prozent von Januar bis Mai.


Dieser Aufwärtstrend, so erklärten Analysten von Nomura Securities am Montag, sei durch den Anstieg der Industrieproduktion angetrieben worden, die im Juni im Jahresvergleich um 4,8 Prozent zulegte – im Mai waren es noch 4,4 Prozent. Ein weiterer Faktor war eine Erholung des Erzeugerpreisindex (PPI), der im Juni im Jahresvergleich um 3 Prozent fiel, verglichen mit einem Rückgang um 3,7 Prozent im Mai, so die Analysten.


Zhu Hong, der leitende Statistiker der Statistikbehörde, erklärte, die Beschleunigung des Wachstums der Industriegewinne sei hauptsächlich auf vier Faktoren zurückzuführen: ein schnelleres Wachstum der Industrieproduktion und des Umsatzes, die Eindämmung des Preisrückgangs bei Industrieprodukten, die Senkung der Kosten pro 100 Yuan der betrieblichen Einnahmen großer Industrieunternehmen und eine deutliche Verbesserung der Gewinne in Schlüsselindustrien wie Eisen und Stahl, Öl- und Gasbohrung und Nichteisenmetalle. Gleichzeitig mahnte Zhu aber auch, obwohl sich die Situation für Chinas Industriegewinne im zweiten Quartal verbessert habe, sei die Marktnachfrage nach wie vor schwach, und die Unternehmen sähen sich aufgrund der Auswirkungen des neuartigen Coronavirus nach wie vor mit Schwierigkeiten in Produktion und Betrieb konfrontiert.


Die Weltbank veröffentlichte am Montag einen Sonderbericht über Chinas erfolgreiche Erfahrungen bei der Verbesserung seines Geschäftsumfelds. In den vergangenen zwei Jahren sei China von Platz 78 (2018) der „Doing business"-Rangliste der Weltbank auf Platz 31 (2020) vorgerückt, so der Bericht.


Chinas Finanzministerium kündigte am Montag an, es werde weiterhin Reformmaßnahmen zur Verbesserung des Geschäftsumfelds durchführen. Dies sei ein Schlüsselelement zur Stabilisierung des Wirtschaftswachstums und der Industrieproduktion sowie zur Unterstützung der Unternehmen.


Liu Ligang, geschäftsführender Direktor und Chefökonom für China bei der Citigroup, prognostizierte, dass Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der zweiten Jahreshälfte im Vergleich zum Vorjahr um 5,9 Prozent wachsen werde. Die Intensivierung der Finanzpolitik in der zweiten Jahreshälfte werde die wirtschaftliche Erholung weiter fördern.


„Wir sehen eine weitere Erholung der chinesischen Wirtschaft, aber der Prozess ist immer noch ungleichmäßig. Die Erholung der Produktion und der Infrastrukturinvestitionen erfolgt viel schneller als die des Konsums und der Investitionsausgaben. Daher ist es notwendig, eine anpassungsfähige Geldpolitik umzusetzen", sagte Liu.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Industriegewinne,Industrieunternehmen