Vier Tech-Giganten vor dem US-Kongress

30.07.2020

Die Chefs der vier US-Tech-Giganten Apple, Facebook, Google und Amazon stellten sich zum ersten Mal dem US-Kongress. Bei der mehr als fünf Stunden andauernden Online-Anhörung beantworteten die vier Chefs Fragen von US-Abgeordneten zu ihrer Marktmacht.

 

Die vier Chefs - Sundar Pichai (Alphabet/Google), Mark Zuckerberg (Facebook), Tim Cook (Apple) und Jeff Bezos (Amazon) – betonten bei der Anhörung, dass sie in ihren Bereichen vor starker Konkurrenz ständen und ihre Produkte und Dienstleistungen mit Erleichterungen für ihre Kunden angeboten hätten. Aber der Schwerpunkt der Kritik der US-Abgeordneten lag darauf, dass die vier Tech-Riesen ihre jeweiligen Bereiche monopolisieren und unfaire Konkurrenz geschürzt hätten.

 

Sie würden den Wettbewerb ersticken und somit den Verbrauchern schaden, lautete der Vorwurf. Die Sitzung war der Höhepunkt einer 13 Monate langen Ermittlung, der Showdown zwischen den großen vier und der amerikanischen Legislative. Sie war die aggressivste Machtdemonstration gegenüber Big Tech seit dem Versuch der US-Behörden vor mehr als 20 Jahren, Microsoft zu zerschlagen.

 

Die Politiker warfen Mark Zuckerberg vor, dass er Konkurrenten einschüchtere, um sie dann aufzukaufen - wie 2012 geschehen, als Facebook die Fotoplattform Instagram aufkaufte. Jerry Nadler, der Ausschussvorsitzende, fragte den Facebook-Chef: „Ihren eigenen Worten zufolge haben Sie Instagram aufgekauft, um einen Wettbewerber zu neutralisieren?" Darauf antwortete der Facebook-Chef: „Damals war nicht absehbar, dass Instagram die Größe erreichen würde, die es heute erreicht hat."

 

Amazon-Chef Jeff Bezos wurde mehrfach gefragt, ob sein Unternehmen Daten von Händlern ausgewertet habe, die Waren auf der Plattform des Konzerns verkaufen, um ihnen mit eigenen Angeboten dann Konkurrenz zu machen. Bezos sagte, sein Unternehmen habe entsprechende Bestimmungen dagegen, aber könne das nicht garantieren.

 

Google-Chef Sundar Pichai musste sich immer wieder anhören, sein Konzern benachteilige andere Unternehmen bei den Suchtrefferergebnissen. Und zwar dann, wenn andere Produkte eine zu mächtige Konkurrenz darstellten.

 

In der Befragung von Apple-Chef Tim Cook ging es darum, ob Apple Entwickler anderer Apps in seiner Download-Plattform benachteilige und von ihnen zu hohe Verkaufsprovisionen verlange.

 

Vor der Anhörung an diesem Tag veröffentlichte US-Präsident Trump in den sozialen Medien, dass er selbst eine Exekutivverordnung erlassen werde, falls der Kongress keine Maßnahmen gegen die Technologieriesen ergreift. Trump glaubt schon lange, dass diese Technologieunternehmen Vorurteile gegen ihn und Konservative haben.

 

Laut US-Medienanalyse wurden bei der Anhörung an diesem Tag viele„technische" Fragen erörtert. Entscheidend sei jedoch, welche Maßnahmen der Kongress in Zukunft gegen das Monopol der Technologieriesen ergreifen wird.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Apple,Facebook,Google,Amazon