Mehr Amerikaner sollten Chinesisch lernen

Trumps Aussage erzielt ungewollten Effekt

13.08.2020

In einem Versuch, Angst vor einer möglichen Präsidentschaft Joe Bidens zu erzeugen, hat US-Präsident Donald Trump behauptet, dass Amerikaner Chinesisch lernen müssten, sollte Biden Präsident sein. Nicht nur ist diese Aussage falsch, sie erzielte auch noch einen ungewollten Effekt: Viele Amerikaner fragen sich, was so schlecht daran sein sollte, Chinesisch zu lernen.


Symbolbild von VCG


US-Präsident Donald Trump hat in den letzten Tagen seinen verbalen Krieg mit dem demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden verschärft. Kurz nachdem Trump am Freitagabend behauptet hatte, wenn Biden Präsident wäre, würde China die USA „besitzen", legte er am Dienstag sogar noch nach und sagte gegenüber dem konservativen Radiomoderator Hugh Hewitt, wenn er [Trump] das Rennen gegen Biden verliere, müssten die Amerikaner „lernen, Chinesisch zu sprechen". Die Biden-Kampagne dagegen bezeichnete Trump als „den schwächsten Präsidenten in der amerikanischen Geschichte in Bezug auf China".


Dieser jüngste Schlag, den Trump auf Biden landete, war zu schwach. Als er sagte, dass die Amerikaner unter einer Biden-Präsidentschaft Chinesisch lernen müssten, muss er vergessen haben, dass seine Enkelin (Arabella Kushner), die älteste Tochter von Ivanka Trump, seit ihrer Kindheit Mandarin lernt und dass er stets stolz auf ihre Sprachkenntnisse war.


Mit der Frage „Was ist falsch daran, Chinesisch zu lernen?", verspotteten auch die US-Netizens Trump auf Social-Media-Plattformen. Einige schrieben, es sei fantastisch, eine zweite Sprache zu lernen. 


Trump dagegen implizierte, Chinesisch zu lernen sei eine schreckliche Sache. Für die Trump-Administration könnte man alles, was mit China zu tun hat, als Bedrohung bezeichnen. Chinesische Unternehmen, Technologien und Handelsbeziehungen mit China wurden von den USA alle als giftig angesehen. Aber wie kann das Erlernen von Chinesisch schlecht für die USA sein?


Die junge Generation von Chinesen lernt bereits seit dem Kindergarten Englisch. Niemand befürchtet, dass es schlecht für China sein könnte. Während schätzungsweise 300 bis 400 Millionen Chinesen Englisch lernen, lernen derzeit nur etwa 200.000 US-Studenten irgendeine Form von Chinesisch. In Wahrheit sollten mehr Amerikaner ermutigt werden, Chinesisch zu lernen.


Das Erlernen der Sprache eines Landes hilft dabei, das Land besser zu verstehen. Um eine Kultur wirklich zu verstehen, muss man ihre Sprache lernen. Würden mehr Amerikaner Chinesisch lernen, wären sie in der Lage, China besser zu verstehen, anstatt sich von den verdrehten und negativen Erzählungen einiger amerikanischer Politiker und Medien über China täuschen zu lassen, die ideologische Vorurteile gegen China hegen.


Chinesisch sprechen zu lernen ist gar nicht so schlecht. Sollten mehr Amerikaner Chinesisch sprechen, würden sie die chinesische Entwicklungsphilosophie und die Außenpolitik, verstehen. Um es vorsichtig auszudrücken: Die Amerikaner hätten sich besser auf die COVID-19-Pandemie vorbereiten können, da sie von chinesischen Medien aus erster Hand Maßnahmen zur Epidemieprävention und -bekämpfung hätten lernen können, anstatt sich von US-Politikern irreführen zu lassen und Zeit zu verschwenden.


Worüber die Amerikaner sich Sorgen machen müssen, ist nicht, ob sie Chinesisch sprechen lernen müssen, sondern dass die USA nicht genügend Amerikaner haben, die China wirklich verstehen. Die Beziehungen zwischen China und den USA, die aus jahrzehntelangem Engagement gewachsen sind, wurden durch die Feindseligkeit einiger US-Politiker gegenüber dem aufstrebenden China und den Versuch, die beiden Länder voneinander zu entkoppeln, in Geiselhaft genommen.



Wenn mehr Amerikaner Chinesisch lernen würden, dann wären sie in der Lage sein, Recht von Unrecht zu unterscheiden und das wahre Bild Chinas zu verstehen, das sich völlig von der im US-Wahlkampf praktizierten Dämonisierung Chinas unterscheidet.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Trump,Aussage,Amerikaner,Chinesisch lernen,Biden