Die US-Ratingagentur Moody's hat ihre Wachstumsprognose für Chinas BIP im Jahr 2020 in der August-Aktualisierung ihres Global Macro Outlook von einem Prozent auf 1,9 Prozent angehoben.

China ist die einzige große Wirtschaftsnation, für die Moody's seine Wachstumsprognose für das Jahr 2020 nach oben korrigiert hat.

In dem Ausblick sagte Moody's, dass die finanziellen Maßnahmen der chinesischen Regierung im zweiten Quartal ein robustes Wachstum der Industrieproduktion und der Anlageinvestitionen angeheizt haben. Darüber hinaus erhöhten die Ausgaben für den Bau von Infrastruktur und Immobilien im öffentlichen Sektor die Gesamtinvestitionen. Ferner trieb die gestiegene Nachfrage nach medizinischem Bedarf und verwandten elektronischen Produkten aufgrund der COVID-19-Pandemie die Exporte an.

Die Korrektur sei zu begrüßen, sagte Tan Haojun, ein chinesischer Wirtschaftsanalyst, der die stärker als erwartet ausgefallene Erholung des realen BIP des Landes im zweiten Quartal als Hauptgrund für die Aufwärtsrevision ansieht.

Das Land habe eine Reihe von Gegenmaßnahmen zur Prävention und Kontrolle von Krankheiten, zur Wiederaufnahme der Arbeit und zur Ankurbelung des Konsums ergriffen, sagte er. Die Regierung habe insbesondere große Anstrengungen unternommen, um den Unternehmen zu helfen, die Entwicklung anzukurbeln und die Beschäftigung zu erhalten.

Neben Moody's haben auch die Marktteilnehmer einen stabilen und positiven Ausblick auf Chinas Wirtschaft, insbesondere Außenhandelsfirmen und Firmen mit ausländischen Investitionen.

Der Tageszeitung Economic Daily zufolge wurde in den ersten sieben Monaten des Jahres 2020 die tatsächliche Nutzung ausländischen Kapitals im Land mit 535,65 Milliarden Yuan verzeichnet, was einem Anstieg von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Allein im Juli betrug der Anstieg 15,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Statistiken des chinesischen Zolls zeigen, dass das Außenhandelsvolumen des Landes im Juli bei 2,93 Billionen Yuan lag, 6,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Moody's sagte jedoch, dass die derzeitige Erholung des Verbrauchs der chinesischen Haushalte und der Investitionen im privaten Sektor noch immer nicht stark genug sei, was das geringe Verbrauchervertrauen widerspiegle. Der Konsum werde von den verfügbaren Einkommen bestimmt, die sich voraussichtlich verbessern werden, wenn mehr Menschen wieder arbeiten gehen.