Statistiken des chinesischen Zolls zufolge ist der Exportwert traditioneller chinesischer medizinischer Materialien und Abkochstücke in der ersten Hälfte des Jahres 2020 im Vergleich zum Vorjahr um fast 20 Prozent auf 618 Millionen US-Dollar (523 Millionen Euro) gestiegen. Das sagte Tan Shengcai, Generalsekretär der chinesischen Handelskammer für Import & Export von Medikamenten & Gesundheitsprodukten, während eines Forums der China Beijing International Fair for Trade in Services (CIFTIS).

Tan sagte, dass die Welt seit dem Ausbruch der Pandemie die traditionelle chinesische Medizin (TCM) für COVID-19-Behandlungen ins Rampenlicht gerückt habe. Dies biete der TCM bis zu einem gewissen Grad eine bedeutende Gelegenheit, sich stark zu entwickeln und ihre globale Sichtbarkeit zu erhöhen. 

Chinesische Forscher im TCM-Sektor sollen die klinischen Daten der TCM für die Behandlung von COVID-19 systematisch organisieren und diese aktiv mit globalen Forschern teilen, um das Coronavirus wirksam zu bekämpfen und das Interesse an der TCM zu fördern, sagte er.

Sowohl TCM als auch TCM-Ärzte sollen gemeinsam weltweit tätig werden und eine koordinierte Entwicklung fördern. „Die TCM braucht die Anleitung von TCM-Ärzten, um bessere heilende Wirkungen auszuüben und das Auftreten unerwünschter Nebenwirkungen zu vermeiden“, sagte Tan.

Dieser Schritt zeige, dass der TCM-Sektor die Ressourcen global optimieren müsse.

China solle intellektuelle Ressourcen wie traditionelle Rezepte, TCM-Theorien sowie Forschung und Entwicklung neuer Medikamente zur Verfügung stellen. Südostasien und Afrika können Rohstoffe bereitstellen und europäische Länder diese verarbeiten, sagte er.

Tan forderte die Gründung einer Entwicklungsservice-Allianz für chinesische Medizin in Übersee unter Beteiligung einheimischer und internationaler Institutionen für traditionelle chinesische Medizin. Die Allianz könne einen anerkannten TCM-Produktkatalog formulieren und den Umfang der TCM-Produkte aus Übersee erweitern.