Chinas „menschenlose Wirtschaft“ auf der Überholspur

08.09.2020

In der intelligenten Fabrik der Guangzhou Midea Group in Guangzhou in der Provinz Guangdong sind mehr als 200 Roboter mit mechanischen Armen im Einsatz. Von der Bestellung bis zur Lieferung wurde die Herstellungszeit einer Klimaanlage durch diese Roboter von einst über 20 Tagen auf neun Tage verkürzt. Am automatisierten Hafen in Qingdao in der Provinz Shandong sind ebenfalls viele autonome Fahrzeuge und Roboter im Einsatz und Shanghai hat vor kurzem angekündigt, ein spezielles Projekt für den Aufbau von menschenlosen Fabriken zu starten. Bis 2022 sollen demnach 100 automatisierte Modellfabriken und zehn intelligente Modellfabriken errichtet werden.

In den vergangenen Jahren hat sich die auf neuen Technologien basierende „menschenlose Wirtschaft“ schnell entwickelt. Statistiken zufolge gibt es über 16.000 Einzelhandelsunternehmen in China, in denen keine Arbeiter benötigt werden. Die Zahl der Unternehmen mit industriellen Robotern beträgt über 56.000. Beide Zahlen sind in diesem Jahr um mehr als 30 Prozent gewachsen.

Dank Künstlicher Intelligenz und 5G werden langweilige und wiederholende Arbeiten heutzutage von Industrierobotern durchgeführt. Dadurch wurde der Produktionsprozess viel intelligenter und die Arbeitseffizienz erhöht. Darüber hinaus können auch gefährliche Jobs durch Roboter, wie automatisierte Bergbaumaschinen, übernommen werden.

Bei der landwirtschaftlichen Produktion im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang sind über 5.000 Drohnen zum Schutz der Pflanzen sowie fast 6.000 autonome Traktoren im Einsatz. Auf den Bauernhöfen in der nordchinesischen Provinz Heilongjiang werden Setzlinge mit automatisierten Maschinen gepflanzt. Darüber hinaus haben intelligente Erntemaschinen, Melkroboter und ein landwirtschaftliches Automatisierungs- und Kontrollsystem stark zur Entwicklung einer intelligenten Landwirtschaft in China beigetragen.

„Kontaktlose“ Dienstleistungen wie autonomes Fahren, Drohnen-Lieferungen und Selbst-Service-Supermärkte sind bereits in vielen großen und mittleren Städten Chinas zu finden. Die kleinen Selbst-Service-Supermärkte auf Beijings Straßen sind besonders beliebt. Die Warenregale sind ordentlich gefüllt und das kontaktlose Betriebsmodell vermeidet vor allem im Zeitalter von COVID-19 Menschenansammlungen.

Auch viele Kuriere in Beijing, die normalerweise mit Elektrofahrrädern unterwegs waren, wurden inzwischen durch Lieferfahrzeuge ersetzt. Diese selbstfahrenden Fahrzeuge gehören einer Gastronomiekette, die behauptet, dass die Fahrzeuge Bestellungen innerhalb einer halben Stunde liefern können. Li Heng, Gründer des Unternehmens, erklärt: „Chinas Gastronomiebranche entwickelt sich mit autonomer Technologie sehr schnell. Obwohl die Technologie derzeit noch nicht sehr reif ist, zeigt sie die zukünftige Tendenz.“

Die Entwicklung der „menschenlosen Wirtschaft“ verringert nicht nur anstrengende und gefährliche Arbeitsplätze. Sie wird langfristig betrachtet auch neue Arbeitsplätze schaffen. Betriebs- und Wartungspersonals für Industrierobotersysteme wird zu einem immer größeren Berufsfeld. Potenziellen Mitarbeitern der „menschenlosen Wirtschaft“ muss allerdings durch die Förderung von Hightech-Talenten und -Teams geholfen werden.

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Quelle: CRI

Schlagworte: China,menschenlose Wirtschaft,Überholspur