China plant landesweiten Aufbau von digitalen Finanzzentren

09.09.2020

China plant den landesweiten Aufbau von digitalen Finanzzentren, die sich auf Forschung und Entwicklung der Blockchain-Technologie und der Digitalwährung konzentrieren sollen, um so Investitionen in die Infrastruktur der Finanzwirtschaft zu beflügeln. Dies geht aus Äußerungen von Regierungsvertretern und Experten hervor, die im Rahmen des 2020 China Financial Technology Forum als Bestandteil der gegenwärtig in Beijing stattfindenden 2020 China International Fair for Trade in Services (CIFTIS) zu hören waren.




Laut eines auf dem Forum veröffentlichten Berichts zählt Beijing hinsichtlich seines großen Verbrauchermarktes, entwickelter Technologieanwendung und seiner raschen Entwicklung eines Finanzmarktsystems zu den acht führenden Städte der Welt.


Aus dem Bericht geht hervor, dass China weitere Städte zu globalen Finanzzentren ausbauen möchte, darunter Shanghai, Shenzhen (Provinz Guangdong) und Hangzhou in der Provinz Zhejiang.


Im vergangenen Jahr veröffentliche die Zentralbank einen auf drei Jahre angelegten finanztechnischen Entwicklungsplan, der den Zeitraum 2019 bis 2021 abdecken soll. Bislang seien einige Resultate erzielt worden und wichtige Projekete würden wie geplant voranschreiten, sagte Li Wei, Leiter der Abteilung für Wissenschaft und Technologie bei der Zentralbank.


Die Ausgabe einer Digitalwährung ist ebenfalls in dem Plan enthalten, was die Entwicklung von Dienstleistungen rund um Blockchain, Big Data, künstliche Intelligenz und Sicherheitstechnologie im Finanzbereich einschließt. Der Dreijahresplan zielt darauf ab, die chinesische Finanztechnikbranche in eine internationale Führungsposition zu bringen.


Die technischen Grundlagen für eine Digitalwährung seien nahezu gelegt, Testläufe für bestimmte Anwendungsgebiete würden gegenwärtig durchgeführt, sagte Ben Shenglin, Koleiter des International Monetary Institute der Renmin Universität in Beijing.


Dieser rasche Fortschritt würde der chinesischen Zentralbank eine führende Position in Sachen Digitalwährung gegenüber anderen Zentralbanken verschaffen, sagte Ben gegenüber China Daily am Rande des Forums.


Zhou Gengqiang, stellvertretender Generalsekretär des chinesischen Bankenverbandes, meinte, dass im Zuge der Entwicklung und Förderung der Digitalwährung der Zentralbank auch die Geschäftsbanken mehr Anwendungsmöglichkeiten für Datenverarbeitung und Kundenservice erhalten sollten, um ihren Kunden sicherere und anwenderfreundlichere Dienstleistungen anbieten zu können.


Vertreter der Führungsetagen multinationaler Entwicklungsbanken verliehen ihren hohen Erwartungen zum Thema Digitalwährung der chinesischen Nationalbank Ausdruck. Diese Digitalwährung durchläuft gegenwärtig eine Testphase.


Anil Kishora, Vizepräsident der New Development Bank, einer multinationalen Entwicklungsbank, die von den BRICS-Staaten ins Leben gerufen wurde, sagte, dass die chinesische Zentralbank eine der führenden Zentralbanken in der Ausgabe einer Digitalwährung sei, und man genau beobachten müsse, welchen Einfluss dies in Zukunft auf regulatorische Maßnahmen haben werde.


Joachim von Amsberg, Vizepräsident für Strategieausrichtung bei der Asian Infrastructure Investment Bank, sagte, dass sich die Finanzierungslücke in der digitalen Infrastruktur Asiens bis zum Jahr 2030 voraussichtlich auf 500 Milliarden US-Dollar belaufen wird, was für die multinationale Entwicklungsbank gute Aussichten bei grenzüberschreitenden Investitionen eröffne.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Digitalwährung,CIFTIS,Investition,Finanzmarkt