Auslassung der chinesischen Geschichte in den Schulbüchern Taiwans

10.09.2020

In den Schulen auf der Insel Taiwan wurden neue Geschichtslehrbücher veröffentlicht. Diese verkürzen den Teil über die chinesische Geschichte auf wenige Seiten. Sowohl auf dem Festland als auch auf der Insel wurde deshalb Kritik geäußert, da dies ein offensichtlich politisch motivierter Schritt der DPP ist.


Die Nachtansicht der Stadt Taipeh.


Das Weglassen großer Abschnitte der alten chinesischen Geschichte in neuen Lehrbüchern, die von einigen Schulen auf der Insel Taiwan verwendet werden und die die Geschichte von 2.400 Jahren auf vier Seiten komprimieren, wird laut einer lokalen Online-Umfrage von der Mehrheit der Einwohner Taiwans abgelehnt.


Analysten erklärten diesen Schritt als „weiche" Methode der Demokratischen Fortschrittspartei (DPP: Democratic Progressive Party), um ihre sezessionistische Agenda durch Politisierung der Bildung zu fördern.


Die Lehrbücher stellen die Geschichte Chinas von der ältesten Periode bis zur Tang-Dynastie (618-907 n.Chr.) in nur 1.600 chinesischen Schriftzeichen vor. Historische Persönlichkeiten und Klassiker werden ebenfalls weitgehend weggelassen. Dagegen wird der kulturelle Austausch mit dem Ausland während der Blütezeit der Tang-Dynastie stärker betont. Dieser Austausch sei Taiwans örtlichem Bildungsbüro zufolge eine Möglichkeit gewesen, um „Weltbürger-Ideologien" zu kultivieren.


In einer Online-Umfrage unter 10.700 Netizens äußerten 66 Prozent der Befragten eine „starke Ablehnung" oder „etwas Ablehnung" gegenüber der Streichung großer Teile der chinesischen Geschichte aus den Schulbüchern, berichtete die in Taiwan ansässige China Times.


Einige Bewohner Taiwans äußerten ihre Unzufriedenheit auch in den sozialen Medien. Ein Kommentar auf Facebook lautete zum Beispiel: „Nur um das klarzustellen, das chinesische Festland ist in der Lage, die Geschichte der Rivalität zwischen der KMT [Kuomintang] und der Kommunistischen Partei Chinas mit einem neutralen Ton zu präsentieren, während wir [Taiwan] immer noch keine Mühen scheuen, unsere Blutsverwandten aus den Geschichtslehrbüchern zu streichen".


Die Behörden der DPP versuchen, die Sezessions-Agenda der Partei auf „weiche" Weise voranzutreiben, indem sie versuchen, die kulturelle Identität, die Taiwan mit dem chinesischen Festland verbindet, zunichtezumachen. Kultur und Bildung seien politische Instrumente, sagte Chang Ya-chung, ein in Taipeh ansässiger Professor an der National Taiwan University.


Der Geschichtsunterricht auf der Insel war früher in nationale und globale Geschichte eingeteilt. Während der Zeit des ehemaligen Chefs der Taiwaner Behörde Lee Teng-hui wurde Geschichte dann in drei Abschnitten gelehrt: Geschichte Taiwans, chinesische Geschichte und Weltgeschichte. Jetzt aber habe die DPP die „chinesische Geschichte“ in „ostasiatische Geschichte“ umgewandelt, was offensichtlich ein Versuch sei, alle chinesischen Elemente in der schulischen Ausbildung zu eliminieren, bemerkte Chang.


Das Lehrbuch sei „unordentlich und unverständlich, chaotisch und zersplittert" in seinem Bestreben, chinesische Elemente auszulöschen, kommentierten auch weitere Beobachter.


Die DPP beschleunigt ihren Entsinisierungs-Prozess (Prozess der Verneinung der Zugehörigkeit zu China) immer weiter. So hebt der neue Reisepass, der gerade enthüllt wurde, auf dem Einband „Taiwan" hervor, während der Begriff „Republik China" minimiert wurde und nur noch schwer zu erkennen ist.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Geschichte,Schulbücher,Taiwan,Sezession