Huawei

Aktualisiertes HarmonyOS wird 2021 in Mobiltelefonen eingesetzt

11.09.2020


Weniger als eine Woche vor dem Inkrafttreten der jüngsten von den USA verhängten Chip-Sanktionen gegen Huawei stellte das chinesische High-Tech-Unternehmen die neueste Version seines selbst entwickelten Betriebssystems „HarmonyOS“ vor. Dieses wird weithin sowohl als Alternative für Googles Android-System als auch als Absicherung gegen weitere US-Maßnahmen gegen den chinesischen Technologieriesen angesehen. 


Richard Yu Chengdong, CEO des Privatkundengeschäfts von Huawei, enthüllte am Donnerstag auf der „HDC2020“(kurz für Huawei Developer Conference) in Dongguan in der südchinesischen Provinz Guangdong die neueste Entwicklung von HarmonyOS:„EMUI 11“ und sein eigenes Ökosystem „Huawei Mobile Services (HMS) Core 5.0“,das eine nahtlose Verbindung seiner Produkte mit anderen ermöglicht.


Huawei hat bereits eine Testversion seines aktualisierten, selbst entwickelten Betriebssystems „HarmonyOS 2.0“ für Entwickler freigegeben. Für Dezember sei es geplant, eine Version für Mobiltelefone zu veröffentlichen, so Yu, der auch ankündigte:„HarmonyOS wird im nächsten Jahr in Smartphones eingesetzt werden.“


Die Entwicklung gilt als direkte Reaktion des chinesischen Tech-Giganten auf das ausgeweitete Verbot der Trump-Administration.


Die dreitägige HDC2020 lud Entwickler aus der ganzen Welt ein, sich mit verschiedenen Themen zu befassen, darunter die App-Entwicklung auf der Grundlage von Huaweis HarmonyOS-System - das weithin als „Android-Killer" angesehen wird. Weiterhin wurdenauf der Konferenz die Entwicklung intelligenter Geräte auf der Grundlage des Betriebssystems, Themen wie Sicherheit und Datenschutz von HarmonyOS und HMS sowie deren Fähigkeit, in ausländischen Märkten eingesetzt zu werden, besprochen.


„Huawei setzt sich auch dafür ein, chinesischen Unternehmen und Entwicklern dabei zu helfen, den Schritt ins Ausland zu wagen", wie TikTok, erklärte Yu. Dieser Ehrgeiz sei eine direkte Antwort auf das ununterbrochene Vorgehen der USA gegen die gesamte High-Tech-Industrie in China.


Trotz des US-Verbotes verzeichnete Huawei in der ersten Hälfte dieses Jahres 105 Millionen Smartphone-Auslieferungen mit einem Gesamtumsatz von 255,8 Milliarden Yuan (37,4 Milliarden US-Dollar), so der leitende Angestellte. Seit der Verhängung des Verbots durch die USA im Mai 2019 habe Huawei zudem aktiv sowohl ein App- als auch ein Hard-Device-Ökosystem entwickelt.


Angesichts des eskalierenden harten Vorgehens der US-Regierung bleibe Huawei nichts anderes übrig als sich dieser kritischen Realität zu stellen und diese unfairen Sanktionen zu akzeptieren, so Fang Xingdong, Gründer des in Beijing ansässigen Technologie-Thinktanks ChinaLabs, am Donnerstag gegenüber der Global Times. Gleichzeitig werde die Einführung seiner selbst entwickelten Kerntechnologien dazu beitragen, die Umstrukturierung der neuen Lieferkette im High-Tech-Bereich zu beschleunigen.


„Wir müssen diesen Kampf aus einer langfristigen Perspektive betrachten, fünf bis zehn Jahre. Die kommenden Jahre werden sicherlich hart für Huawei sein, aber durch verstärkte Anstrengungen wird das Unternehmen zusammen mit Chinas Hightech-Sektor noch stärker wachsen", erklärte Fang.


Damit Huawei „überleben kann, ist es möglich, zwei Systeme in einer Welt zu haben", hatte Guo Ping, Huaweis rotierender Vorsitzender, kürzlich bei einem Treffen mit den Mitarbeitern des Unternehmens gesagt.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: USA,Chip-Sanktionen,Huawei,HarmonyOS