Raumfahrtindustrie

Chinas größte private Rakete soll 2021 gestartet werden

11.09.2020



Der Methanraketenmotor ZQ 2 soll umweltfreundlicher und wiederverwendbar sein.


Chinas größte und leistungsstärkste private Trägerrakete soll im kommenden Jahr ihren Jungfernflug absolvieren, ihr Entwickler ankündigte. Die Rakete ZQ 2 mit flüssigem Treibmittel und mittlerem Auftrieb werde derzeit bei LandSpace in Beijing, einem der führenden privaten Raketenhersteller in China, entwickelt, und mehrere Teile für die Rakete seien bereits hergestellt und ausgeliefert worden, heißt es in einer Erklärung von LandSpace. Ende August seien an zwei Triebwerksmodellen, die die Rakete antreiben werden, mehrere Runden an Zündungstest abgeschlossen worden, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.


Nach Angaben des Unternehmens wird die 49,5 Meter lange ZQ 2 – genau wie die meisten Raketen der Long March-Serie in China – einen Durchmesser von 3,35 Metern haben, und ein Startgewicht von 216 Tonnen messen. Sie wird von LandSpace‘s Methanraketenmotor TQ-12 angetrieben, dem ersten seiner Art in China. Vor LandSpace hatten nur SpaceX und Blue Origin in den USA mit der Entwicklung und Erprobung einer solchen Rakete begonnen. Die ZQ 2 wird in der Lage sein, einen 4-Tonnen-Satelliten in eine sonnensynchrone Umlaufbahn (etwa 500 Kilometer über der Erde) oder einen 6-Tonnen-Satelliten in eine erdnahe Umlaufbahn mit einer Höhe von 200 Kilometern zu bringen. Die erste Mission der Rakete werde es sein, mehrere kleine Satelliten oder Nutzlasten in eine sonnensynchrone Umlaufbahn zu bringen, sagten Führungskräfte von LandSpace. Einige in- und ausländische Firmen hätten sich mit Interesse an der Rakete an das Unternehmen gewandt.


Um das ZQ 2-Programm zu finanzieren, sammelte LandSpace in seiner jüngsten Finanzierungsrunde 1,2 Milliarden Yuan (148 Millionen Euro) von mehr als zehn staatlichen und privaten Beteiligungsfonds und erreichte damit die größte Finanzmittelbeschaffung aller Zeiten in Chinas privater Raumfahrtindustrie. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate habe das Unternehmen insgesamt 1,8 Milliarden Yuan von inländischen Investoren aufgebracht, sagte Zhang Changwu, Gründer und CEO von LandSpace. „Wir werden die Chancen nutzen, die der großflächige Einsatz von Satelliten bietet, und mehr Ressourcen investieren, um unsere Forschungs- und Entwicklungskapazitäten für Raketen mit Methanantrieb zu verbessern“, sagte er. Die Massenproduktion der ZQ 2 und ihrer Motoren werde in naher Zukunft im LandSpace-Werk in Huzhou in der Provinz Zhejiang beginnen, der ersten privaten Trägerraketenfabrik in China und der größten ihrer Art in Asien. Das Werk in Huzhou wird laut Zhang ab 2022 etwa 15 ZQ 2 -Raketen und 200 TQ-12-Triebwerke pro Jahr produzieren können.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Trägerrakete,privat,Beijing,Raumfahrtindustrie