Am Donnerstag wurde die Liste der Top-500-Privatunternehmen in China veröffentlicht. Dabei nahmen Privatunternehmen aus den Bereichen High-Tech und neue Technologien die Spitzenplätze ein. Experten erkennen für private Unternehmen ein noch größeres Potenzial, das es zu entfalten gelte.

Chinesische Privatunternehmen in den Bereichen High-Tech und neue Technologien rangieren auf der Liste der Top-500-Unternehmen, die am Donnerstag vom Chinesischen Verband für Industrie und Handel (All-China Federation of Industry and Commerce) veröffentlicht wurde, weit oben.

Die Liste wird angeführt von Huawei, Chinas Telekommunikations- und Smartphone-Giganten, der 2019 einen Umsatz von mehr als 800 Milliarden Yuan (117 Milliarden US-Dollar) erreichte. Danach folgen der E-Commerce-Giganten Suning.com (660 Milliarden Yuan/96 Milliarden US-Dollar) und der auf Metall- und Halbleiterverarbeitung spezialisierte Hochtechnologie-Industriekonzern Amer International Group (610 Milliarden Yuan/88 Milliarden US-Dollar).

Unter den Top 10 der Unternehmen beschäftigt sich die Hälfte mit neuen Technologien oder neuen Geschäftsmodellen wie E-Commerce, darunter Lenovo, Chinas Marktführer in der Computer-Branche, oder Gome, ein Online-Händler für Haushaltsgeräte.

Von den Top 500 Unternehmen sind 19 auch auf der Fortune 500 Global-Liste vertreten.

Chinas Technologieunternehmen sind derzeit vom zunehmenden Druck der USA bedroht, der sich unter anderem in Lieferunterbrechungen oder Handelsverboten niederschlägt. Viele der Unternehmen, darunter auch Huawei, haben sich jedoch als widerstandsfähig erwiesen. Im Jahr 2019 stiegen die Einnahmen von Huawei trotz der US-Sanktionen um 19,1 Prozent. In der ersten Hälfte dieses Jahres legte das Wachstum dann noch einmal um weitere 13 Prozent zu.

Die Dominanz von Hightech-Unternehmen im oberen Teil der Liste spiegele eine deutliche Verlagerung von der traditionellen Fertigung hin zu Produktion und Dienstleistungen mit höherer Wertschöpfung wider, erklärte Tian Yun, stellvertretender Direktor der Beijing Economic Operation Association, gegenüber der Global Times.

„Es ist wichtig festzuhalten, dass private Unternehmen einen noch größeren Beitrag zum Wirtschaftswachstum und zum Arbeitsmarkt des Landes leisten als bisher", betonte Tian.

„Im Vergleich zu traditionellen Industrien sind Dienstleistungsunternehmen, unterstützt durch Hoch- und neue Technologien, in der Lage, Innovationen und neue Geschäftsmodelle wie E-Commerce einzuführen und können dazu beitragen, die Kaufkraft der chinesischen Kunden freizusetzen".

Die Dienstleistungsindustrie ist zum größten Arbeitgeber in China geworden. Im Jahr 2019 wurden mehr als 47 Prozent der Gesamtbeschäftigung im Dienstleistungssektor geschaffen.

„Starke Privatunternehmen tragen über 60 Prozent zum gesamten Bruttoinlandsprodukt Chinas bei", sagte Tian. Deshalb machte er auch klar, dass „eine strukturelle Verbesserung des Privatsektors dafür sorgen kann, dass die Wirtschaft einen Aufschwung erfährt".