Über 3000 Menschen in Lanzhou in der westchinesischen Provinz Gansu wurden positiv auf Brucella-Antikörper getestet. Die Infektion ist auf Schadstoffe aus einer Impfstofffabrik zurückzuführen. Der Fabrik wurde die Lizenz entzogen und den Infizierten stehen Entschädigungen zu.

Insgesamt 3245 Menschen in Lanzhou, Hauptstadt der westchinesischen Provinz Gansu, wurden positiv auf einen bakteriellen Antikörper geprüft, nachdem letzten November eine Infektion entdeckt worden war. Die Stadtregierung ergreife deshalb Maßnahmen, um sicherzustellen, dass sie entschädigt werden, wie die städtische Gesundheitskommission am Dienstag ankündigte.

Die Kommission sagte in einer Mitteilung, die am Montag auf ihrer Website veröffentlicht wurde, dass fast 22.000 Menschen in der Stadt getestet worden seien. Anschließend habe die Gesundheitskommission (Gansu Provincial Center for Disease Control and Prevention) bestätigt, dass die Ergebnisse von 3245 Menschen für den Brucella-Antikörper [Brucellen sind stäbchenförmige, gramnegative und aerobe Bakterien der Gattung Brucella, die im Harn- und Geschlechtsapparat von Kühen, Schafen und Schweinen vorkommen] positiv ausfielen.

Die bakterielle Infektion wurde durch kontaminierte Abgase aus einer Impfstofffabrik in Lanzhou verursacht, in der von Ende Juli bis Mitte August letzten Jahres ein abgelaufenes Desinfektionsmittel verwendet wurde. Die Bakterien, die durch Kontakt mit infiziertem Vieh wie Rindern und Schafen oder durch den Verzehr unpasteurisierter [d.h. sie wurden nicht zur Abtötung von Schadstoffen erhitzt] Milchprodukte übertragen werden, können Brucellose verursachen.

Laut einem Ende Dezember letzten Jahres von der Untersuchungsgruppe veröffentlichten Bericht wurden Mitarbeiter des Veterinärforschungsinstituts Lanzhou, einer Einrichtung der Chinesischen Akademie der Agrarwissenschaften in der Nähe der Fabrik, infiziert. 

Als Reaktion darauf wurden elf öffentliche Krankenhäuser in der Stadt für die mit dem Bakterium infizierten Menschen geöffnet und bieten kostenlose Untersuchungen und Behandlungen an. Der Fabrik sei die Lizenz zur Herstellung des Brucella-Impfstoffs entzogen worden, und sie habe ihre Abteilung für die Produktion des Brucella-Impfstoffs bereits geschlossen, so die Kommission in der Mitteilung. Die lokale Regierung habe auch medizinisch-psychologische Experten organisiert, die Vorträge über die Infektion halten und dadurch die Panik der Menschen verringern sollen. Darüber hinaus werden die mit dem Bakterium infizierten Menschen ab Oktober eine Entschädigung erhalten.