Gewaltige Veränderungen in Dingxi auf dem Lößplateu

16.09.2020

Der 59-jähirge Gai Yi ist Landwirt im Dorf Wulong im Vorort der Stadt Dingxi. Ihm zufolge hatte früher jeder Haushalt auf dem Land in Dingxi einen Wasserkeller, der Regenwasser sammeln sollte. Vor 2013 war in Dingxi die Lösung des Trinkwasserproblems noch ganz von solchen Wasserkellern abhängig gewesen. Überall in der Gegend waren die Felder so trocken, dass darauf kein Gemüse wachsen konnte.

Die Wasserversorgung ist das grundlegende Problem, wenn es um Veränderungen in der Region geht. 2006 wurde die erste Phase des staatlichen Projekts der Wassereinfuhr in Dingxi gestartet. Ziel ist es, das Wasser des Taohe-Flusses nach Dingxi zu leiten. 2014 wurde die erste Phase des Projekts abgeschlossen. 1,76 Millionen Bauern in Dingxi können seitdem mit sauberem Leitungswasser versorgt werden.

15 Kreise und Gemeinden in Dingxi sind zudem mit landwirtschaftlichen Wasserkanälen ausgestattet. Nun mit reichlich Wasser ausgestattet, sind Gai Yi und andere Dorfbewohner zuversichtlich hinsichtlich des Anbaus von Hochplateau-Sommergemüse. Da sich Dingxi auf dem Hochplateau befindet, reifen die landwirtschaftlichen Kulturen dort später als in anderen Landesteilen. Während die landwirtschaftlichen Kulturen in den östlichen Landesteilen schon außerhalb der Saison sind, erreicht das in Dingxi angebaute Gemüse gerade seine Reifezeit. So kommen jedes Jahr Gemüsehändler aus Shanghai, Zhejiang und Guangdong nach Dingxi, um das Sommergemüse auf dem Hochplateau zu kaufen.

Zhang Haiyang, ein Gemüsehändler aus der südchinesischen Metropole Guangzhou sagt, die Gemüsepreise in diesem Jahr seien hoch gewesen. Grundsätzlich könne jeder Landwirt mit einer Jahreseinnahme von Hunderttausenden von Yuan rechnen. Bei Qualitätsgemüse brauche man sich keine Sorgen um den Absatz machen.

Die Landwirte, die von Generation zu Generation auf dem Lößplateau in Dingxi leben, haben kaum erwartet, dass auf den Feldern, die selbst für Getreideanbau nicht geeignet waren, Qualitätsgemüse angebaut werden kann.

Dingxi ist auch als „Kartoffelhauptstadt“ landesweit bekannt. Das hat nicht nur damit zu tun, dass ihre Kartoffelproduktion an erster Stelle der Städte auf Präfekturebene steht, sondern auch, dass es dort die vollständigste Kette der Kartoffelindustrie und die fortschrittlichsten Forschungstechnologien gibt.

Das Institut für Agrarwissenschaften in Dingxi hat innerhalb von zwei Jahren das Problem der Dehydration und des Antioxidans gelöst und frische Kartoffeln zu Reis und Mehl verarbeitet. Dadurch wurden sowohl der ökonomische Wert von Kartoffeln erhöht als such das Problem der Kartoffellagerung gelöst. Als die viertgrößte landwirtschaftliche Kultur Chinas kann mit Kartoffeln dank der Anwendung neuer Technologien die Getreidespeicherkapazität Chinas erheblich erhöht werden.

Früher baute man in Dingxi Kartoffeln an, um sich satt zu essen. Heute finden Kartoffeln in Form von mehr als 40 Fertigprodukten, wie Keksen, gebackenen Brötchen und Kartoffelchips, Absatz in verschiedenen Landesteilen. 2019 belief sich der gesamte Produktionswert der Kartoffelindustrie in Dingxi auf 18,7 Milliarden Yuan RMB. Dank dem Anbau von Kartoffeln und Hochplateau-Gemüse wuchs das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen der Landwirte in Dingxi von 3612 Yuan im Jahr 2013 auf 8226 Yuan im Jahr 2019. In Zusammenarbeit mit der Provinzhauptstadt Lanzhou will Dingxi in Zukunft das Hochplateau-Gemüse und die Kartoffelprodukte in die Anrainerstaaten der Seidenstraßen-Initiative exportieren.


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Quelle: CRI

Schlagworte: Landwirt,Dingxi,Regenwasser