Nach Ansicht der obersten Wirtschaftsregulierungsbehörde wird das Investitionswachstum in China auch für den Rest Jahres weiter wachsen. Um dies sicherzustellen, kündigte die Behörde weitere Maßnahmen an.

Die oberste Wirtschaftsregulierungsbehörde des Landes sagte am Mittwoch, sie gehe davon aus, dass Chinas Investitionswachstum auch für den Rest des Jahres dank einer angemessenen Finanzierung und einer steigenden Anzahl von Projekten eine stetige Dynamik beibehalten werde.

Das Investitionswachstum würde durch die Investitionsausgaben aus dem Haushalt der Zentralregierung, spezielle lokale Staatsanleihen und die Staatsanleihen zur COVID-19-Kontrolle gefördert werden, erklärte Meng Wei, eine Sprecherin der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform (kurz: NDRC). China werde mit den Geldern die Investitionen in „neuartige Infrastruktur" und andere Projekte, die die nationale Entwicklung fördern - wie z.B. 5G, Datenzentren, Urbanisierung, Transport, Wasserprojekte oder logistische Infrastruktur - weiter ausbauen, sagte Meng.

Weitere Anstrengungen sollen auch unternommen werden, um die vorgeschlagenen Haushaltsmaßnahmen der Zentralregierung, die Durchführung von Projekten sowie die Umsetzung verschiedener politischer Maßnahmen zur Stimulierung privater Investitionen zu beschleunigen. Der Privatsektor solle auch dazu ermutigt werden, sich an Investitionsprojekten zum Aufbau „neuartige Infrastruktur" und zur Ausbesserung von Schwachstellen zu beteiligen.

Dong Xiaoyu, ein hochrangiger Experte der Zhongguancun Development Group, sagte, China habe beträchtliche Fortschritte bei der Verhütung und Kontrolle der Pandemie sowie bei der Wiederaufnahme der Arbeit und der Produktion gemacht und müsse nun Schlüsselmaßnahmen ergreifen, um die Vitalität des Marktes zu fördern und das Wachstum anzukurbeln. Der Bau „neuartiger Infrastruktur" und die Beteiligung des privaten Sektors an Investitionsprojekten werden dazu beitragen, Investitionen anzukurbeln, das Vertrauen des Marktes zu stärken und die wirtschaftliche Erholung zu fördern. Darüber hinaus würden diese Schritte auch dazu beitragen, die Jahresziele im diesjährigen Tätigkeitsbericht der Regierung zu erreichen, so Dong.

Dank der unterstützenden Politik der Regierung und neuer oder wieder aufgenommener Projekte ziehen Chinas Investitionen allmählich wieder an. Im August stiegen Chinas Anlageinvestitionen im Jahresvergleich um 8,4 Prozent, was nach Angaben der NDRC den fünften Monat in Folge mit einem positiven Wachstum markierte. Die Kommission erklärte, sie werde weiterhin mit anderen Abteilungen zusammenarbeiten, um Chinas Türen nach außen weiter zu öffnen, das Investitionsumfeld kontinuierlich zu verbessern und das Vertrauen ausländischer Investoren zu stärken.

„Wir werden alle Beschränkungen für ausländische Investitionen über die Negativliste hinaus aufheben und alle Arten von Geschäften in China gleich behandeln", versicherte Meng. „Wir beschleunigen den Vorstoß zur Überarbeitung des Katalogs der für ausländische Investitionen geförderten Industriezweige, erhöhen deutlich die Zahl der gelisteten Sektoren, in denen ausländische Investitionen gefördert werden, und ermöglichen es mehr ausländischen Unternehmen, die für sie relevanten Vorzugsmaßnahmen zu nutzen", kündigte die Sprecherin weiter an. 

Ein neuer Bericht, der von der Amerikanischen Handelskammer in Shanghai veröffentlicht wurde, zeigt, dass sich ausländische Unternehmen nach wie vor auf dem chinesischen Markt engagieren wollen. 78,6 Prozent der Befragten berichteten, dass sich an ihren Investitionsplänen nichts geändert habe. Das entspricht einem Wachstum von 5,1 Prozentpunkten gegenüber dem Niveau von 2019.