OECD: Prognose zur Weltwirtschaft optimistischer als zuvor

18.09.2020

Menschen flanieren durch die Geschäfte im Einkaufszentrum Hudson Yards in New York City, Foto: Xinhua.


Die wirtschaftliche Dynamik Chinas und der Vereinigten Staaten bzw. die wirtschaftspolitischen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemiefolgen helfen dabei, den Rückgang des Wirtschaftswachstums im Jahr 2020 abzumildern, gab die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Mittwoch bekannt.

 

Die in Paris ansässige Organisation geht in ihrem Zwischenbericht davon aus, dass sich das globale Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 4,5 Prozent verringern und im kommenden Jahr um fünf Prozent wachsen wird.


Diese Prognosen stellten eine Verbesserung um 1,5 Prozentpunkte für 2020 und eine Senkung um 0,2 Prozentpunkte für das nächste Jahr dar, verglichen mit den letzten Schätzungen der OECD vom Juni.


„Die Prognosen sind weniger schlecht (…), was vor allem daran liegt, dass die Ergebnisse Chinas und der Vereinigten Staaten die Erwartungen in der ersten Hälfte des Jahres übertroffen haben, ebenso an der umfassenden Reaktion der Regierungen“, sagte die OECD.


Die Lockerung der Eindämmungsmaßnahmen und die Wiedereröffnung von Unternehmen habe auch zu einer schnelleren Erholung beigetragen, hieß es, doch die neuerlichen Restriktionen, die einige Länder aufgrund des Wiederaufflammens der Infektionen verhängt hätten, würden das Wachstumstempo verringern.


Die OECD rechnet in ihrem wirtschaftlichen Ausblick mit einem Wachstum der chinesischen Wirtschaft von 1,8 Prozent für dieses Jahr. Die USA schnitten mit einem Rückgang von -3,8 Prozent deutlich besser ab, als die Schätzung von -7,3 Prozent nahelegte.


„Die Chancen auf ein inklusives, robustes und nachhaltiges Wirtschaftswachstum hängen jedoch von einer Reihe von Faktoren ab, darunter die Wahrscheinlichkeit einer neuen Infektionswelle, wie gut die Menschen sich an die Gesundheitsvorschriften halten, die Zuversicht der Konsumenten und Unternehmer sowie das Ausmaß, in dem die Regierungen Arbeitsplätze erhalten und den Unternehmen dabei helfen, die steigende Nachfrage zu erfüllen“, schrieb die OECD in ihrem Bericht.


Die Organisation warnte jedoch, dass ein heftigeres Wiederaufflammen des Virus oder striktere Lockdowns das Wachstum der Weltwirtschaft im Jahr 2021 um zwei bis drei Prozentpunkte verringern könnten, die Arbeitslosigkeit könnte höher ausfallen und eine längere Phase schwächerer Investitionen könnte bevorstehen.


Vor dem Hintergrund der hohen Ungewissheit und der Beschleunigung der wirtschaftlichen Aktivitäten in den Ländern rief die OECD die Regierungen dazu auf, mehr Vertrauen zu schaffen durch flexiblere und zielgenauere fiskalische, finanzielle und weitere Unterstützung.


„Es ist wichtig, dass die Regierungen nicht den Fehler wiederholen, die Fiskalpolitik zu schnell wieder zu straffen, wie es nach der letzten Finanzkrise geschehen ist“, sagte die leitende OECD-Ökonomin Laurence Boone.


„Politiker haben jetzt die Chance ihres Lebens, einen wahrhaft nachhaltigen Plan zur Erholung der Wirtschaft zu entwerfen, der die Wirtschaft wieder hochfährt und Investitionen in digitale Upgrades erzeugt, die von kleinen und mittleren Unternehmen so dringend benötigt werden, ebenso in grüne Infrastruktur, Transport und Wohnraum, um eine bessere und grünere Wirtschaft zu errichten“, fügte sie hinzu.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: OECD,Bruttoinlandsprodukt,Pandemiefolgen