Bemannte Mondmission

China: Neue gigantische Trägerrakete befindet sich in der Entwicklung

19.09.2020

China ist fest dazu entschlossen, Astronauten auf der Mondoberfläche zu landen. Dafür wird derzeit eine neue noch größere Trägerrakete entwickelt, die eine solche Mission ermöglichen kann.


Die Chinesische Weltraumkonferenz 2020fand am 18. September 2020  in Fuzhou in der Provinz Fujian statt. 

(Foto: Zhao Lei/chinadaily.com.cn)


China ist nach Angaben eines zuständigen Projektleiters entschlossen, seine Astronauten auf dem Mond zu landen und dort eine wissenschaftliche Station einzurichten.


Zhou Yanfei, stellvertretender Chefkonstrukteur von Chinas bemanntem Raumfahrtprogramm, sagte am Freitag, China wolle solche bemannten Mondmissionen dafür nutzen, um wissenschaftliche Untersuchungen und Technologiedemonstrationen durchzuführen sowie Wege zur Entwicklung der Mondressourcen zu erkunden und Chinas Kapazitäten für Raumfahrten zu stärken.


„Eine neue Welle von Monderforschungen ist jüngst weltweit entstanden, wobei die Teilnehmer nachhaltige Missionen zur Vertiefung der Kenntnisse über den Mond und zur Nutzung der dortigen Ressourcen anstreben", erklärte er in einem Bericht, der auf der Chinesischen Weltraumkonferenz 2020 in Fuzhou in der Provinz Fujian vorgelegt wurde.


„Im Gegensatz zu anderen Nationen muss sich China auf seine eigene Wissenschaft und Technologie verlassen, um die Ziele zu erreichen.“


China sei unabhängig in der Lage, seine Astronauten auf dem Mond zu landen, weil es über die Technologien, eine Gruppe gut ausgebildeter, innovativer Fachleute und hocheffiziente Forschungs- und Managementsysteme verfüge, betonte Zhou. Planer, Konstrukteure und Ingenieure haben Machbarkeitsforschung betrieben und dabei alle Aspekte des bemannten Mondprogramms diskutiert. Chinesische Forscher müssten aber vorher eine lange Liste technischer sowie ingenieurtechnischer Schwierigkeiten überwinden, machte Zhou klar.


„Unsere bestehenden Trägerraketen können keine Landemissionen zum Mond durchführen, weil sie nicht leistungsfähig genug sind. Die bemannten Raumschiffe der Shenzhou-Serie sind für Mondexpeditionen nicht geeignet. Wir haben keine Mondlandekapsel", sagte er.


„Unser Bodenunterstützungssystem wurde für Einsätze im erdnahen Orbit und nicht auf der Mondoberfläche konzipiert. Außerdem haben chinesische Astronauten keine Erfahrung mit der Arbeit an einem außerirdischen Körper.“


Der erste Schritt bestehe deshalb in der Herstellung einer leistungsfähigen Trägerrakete.


Zhou ließ wissen, dass die Forscher derzeit zwei Ansätze verfolgen würden. Ein Ansatz sei die Entwicklung einer neuen Schwerlast-Rakete, die in der Lage ist, mehr als 35 Tonnen Nutzlast in eine Mondumlaufbahn zu befördern. In dem anderen Ansatz gehe es um die Modifizierung der in der Entwicklung befindlichen Rakete der nächsten Generation, die Astronauten transportieren soll.


Die Forscher würden den letzteren Ansatz bevorzugen, weil diese Rakete einfacher zu entwerfen und herzustellen wäre und zudem auch früher einsatzbereit wäre. Der Ansatz würde dazu dienen, Astronauten und Komponenten in eine Mondumlaufbahn zu transportieren, um eine Landekapsel zusammenzubauen, die dann die Astronauten zum Mond bringen würde, so Zhou.


Die neue Rakete wird an der China Academy of Launch Vehicle Technology entwickelt. Ihr Hauptkörper wird 87 Meter hoch sein, mit einem Durchmesser von fünf Metern. Damit wäre sie fast doppelt so hoch wie die Rakete des Typs „Langer Marsch 5", die derzeit die größte unter Chinas Raketen ist. Die gigantische Rakete wird ein Abhebegewicht von etwa 2.200 Tonnen aufweisen, fast dreimal so viel wie das der „Lange Marsch 5“-Rakete.


Damit werde die Rakete in der Lage sein, ein 25 Tonnen schweres Raumschiff in eine Flugbahn zu befördern, um es zum Mond zu bringen, so die Konstrukteure.

Diesen Artikel DruckenMerkenSendenFeedback

Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Mondmission,Astronauten,Trägerrakete,China