Washington nutze den Fall der angeblichen Vergiftung des russischen Oppositionsführer Alexei Navalny, um den Bau der Erdgasleitung Nord Stream 2, die Russland mit Europa verbinden soll, zu blockieren. Dies sagte der russische Politiker und Chef des Auslandsgeheimdienstes SWR, Sergei Naryschkin, am Dienstag.

"Für die Vereinigten Staaten ist ein Ende dieses Projekts von großer Bedeutung, denn es gefährdet den Plan Washingtons, verstärkt amerikanisches Erdgas nach Europa zu liefern," heißt es in Naryschkins Stellungnahme.

Die amerikanische Verschwörung sei durch Telefonate von US-Präsident Donald Trump mit der deutschen Führung bewiesen worden. In ihnen wurde Druck ausgeübt, damit Deutschland aus dem Projekt aussteige. Weitere Beweise habe US-Außenminister Mike Pompeo geliefert durch seine Ankündigung, Nord Stream 2 auf die schwarze Liste der Projekte zu setzen, sowie durch die Drohbriefe einiger republikanischer Abgeordneter an den Bürgermeister der Stadt Sassnitz, auf deren Gebiet der Anschlusshafen Mukran des Projekts liegt.

Darüber hinaus habe Washington gegenüber europäischen Ländern eine Drohkulisse aufgebaut mit dem Ziel, das Bauprojekt zu stoppen. Nach Auffassung Naryschkins begriffen die meisten Europäer, dass ihnen ein Ende des Projekts massiven Schaden zufügte.

"Zudem droht ein kalter Winter und es wird viel Erdgas erforderlich sein," so Naryschkin.