Weltwirtschaft

Institute: Chinas BIP könnte dieses Jahr um 2,3 Prozent wachsen

11.10.2020


Ein europäischer Wirtschaftsforschungsbericht geht davon aus, dass China die einzige große Volkswirtschaft sein wird, die im Jahr 2020 ein positives Wachstum verzeichnen wird, während die Weltwirtschaft insgesamt wahrscheinlich um 4,4 Prozent schrumpfen werde. Diese Prognose signalisiert eine stetige Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt in der Zeit nach der Pandemie.


Unter den großen Volkswirtschaften der Welt wird in diesem Jahr nur für China ein positives Wachstum von 2,3 Prozent erwartet, während die Volkswirtschaften der USA und der EU voraussichtlich um 6,5 Prozent bzw. sogar 8,4 Prozent schrumpfen werden. Dies geht aus einem am Mittwoch veröffentlichten Forschungsbericht des deutschen Ifo-Instituts und des Forschungsnetzwerks EconPol Europe hervor.


Für die Umfrage haben die beiden Institute 950 Wirtschaftswissenschaftler aus 110 Ländern und Regionen befragt. Mehr als ein Drittel der Experten geht davon aus, dass sich die weltweite wirtschaftliche Erholung bis mindestens 2022 fortsetzen könnte, bevor wieder das Vorkrisenniveau erreicht wird.


Wichtige Wirtschaftsindikatoren, die in China veröffentlicht wurden, spiegelten die positive Prognose für die Wirtschaft des Landes wider. So wuchs zum Beispiel Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 3,2 Prozent -im ersten Quartal des Jahres war es noch um 6,8 Prozent geschrumpft. Mehrere Wirtschaftsindikatoren haben den vom Staatlichen Amt für Statistik veröffentlichten Daten zufolge eine Aufwärtsdynamik bis in das dritte Quartal hinein aufgezeigt. Chinas offizieller PMI (der Purchasing Managers- bzw. Einkaufsmanager-Index) des verarbeitenden Gewerbes stieg von 51 im August auf 51,5 im September und setzte damit einen siebenmonatigen Wachstumstrend fort.


Darüber hinaus stieg die wertschöpfende Industrieproduktion in China im August im Jahresvergleich um 5,6 Prozent - gegenüber 4,8 Prozent im Juli.


Auch der Index der Dienstleistungsproduktion wuchs im August im Jahresvergleich um 4 Prozent, was einem Anstieg um 0,5 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat entspricht.


Shi Jianxun, Professor an der Tongji-Universität in Shanghai, erklärte am Donnerstag, was zu der robusten Erholung der chinesischen Wirtschaft geführt hätte. Er nannte als Gründe die effektive Kontrolle der Pandemie, gepaart mit einer soliden Verbesserung des inländischen Konsums, einer Reihe von Rettungs- und Konjunkturpaketen sowie einem Exportwachstum, das durch die steigende Nachfrage nach chinesischen Hilfsmaterialien zur Epidemieprävention angetrieben wurde.


Er erwarte zudem eine weitere Beschleunigung des chinesischen Wirtschaftswachstums im dritten und vierten Quartal, wodurch Chinas Wirtschaftswachstum für das gesamte Jahr auf etwa 3 Prozent ansteigen würde.


„Die sich verbessernden Wirtschaftsindikatoren signalisieren ein BIP-Wachstum von 5 Prozent im dritten Quartal, während das Wachstum des Konsums während des Nationalfeiertags sowie die 'Beschleunigung' der Aufstockung der Lagerbestände der Geschäfte für den Konsum während des Frühlingsfestes [in etwa das „chinesische Neujahr“, Anfang 2021] das BIP-Wachstum Chinas im vierten Quartal im Jahresvergleich um 6 bis 7 Prozent in die Höhe schnellen lassen dürften", prognostizierte Shi.


Offizielle Statistiken zeigen, dass während der achttägigen chinesischen Nationalfeiertagsferien 637 Millionen Reisen zu landschaftlich reizvollen Orten in ganz China unternommen wurden. Dies brachte 466 Milliarden Yuan (68 Milliarden US-Dollar) an Tourismuseinnahmen ein. Die beiden Werte entsprechen 79 Prozent bzw. 70 Prozent des Niveaus von 2019.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China,Volkswirtschaft,Wachstum,Prognose