Washington soll seinen UN-Mitgliedsbeitrag entrichten

22.10.2020

Politische Führungspersönlichkeiten, Diplomaten und bekannte Wissenschaftler haben Washington dazu aufgefordert, politische Manipulationen zu stoppen und ausstehende Mitgliedsbeiträge bei den Vereinten Nationen zu begleichen, da die globale Mission der Vereinten Nationen durch das Ausbleiben von finanziellen Mitteln gefährdet sei.



Beobachter hoben hervor, dass zahlreiche Länder, darunter auch China, der zweitgrößte Beitragszahler der UN, trotz der finanziellen Probleme im Gefolge der COVID-19-Pandemie, ihre Beiträge beglichen hätten, damit die Vereinten Nationen in der Lage wären, ihre Aufgaben zu erfüllen und anstehende Programme durchzuführen.


15 von 41 großen humanitären Projekten der UN im schwer betroffenen Jemenseien bereits gekürzt oder eingestellt worden, weitere seien in Gefahr, wenn es keine zusätzliche finanzielle Ausstattung gäbe, sagte das UN-Büro für die Koordination Humanitärer Hilfsmaßnahmen am 7. Oktober auf seiner Website.


In einem Brief an die Mitgliedsstaaten sagte UN-Generalsekretär Antonio Guterres zu Beginn diesen Jahres, dass sich die Vereinten Nationen in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten befänden, da sich ausstehende Mitgliedsbeiträge mittlerweile auf 1,52 Milliarden US-Dollar summierten. Er rief die Mitgliedsstaaten dazu auf, ihre Beiträge pünktlich und vollständig zu zahlen.


Hua Chunying, Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, sagte am 4. September, dass"als Land mit dem größten Zahlungsrückstand die Vereinigten Staaten für mehr als zwei Drittel aller Außenstände verantwortlich sind. Dies ist die Hauptursache für die finanziellen Schwierigkeiten der Vereinten Nationen."


Dai Bing, Botschafter und stellvertretender Repräsentant Chinas bei den Vereinten Nationen, kritisierte am Freitag die USA ohne den Namen zu nennen, indem er sagte, dass ein Land, das sehr wohl zahlungsfähig sei, "nach wie vor seine Beiträge zurückhält und dies als politisches Druckmittel nutzt, mit der Folge, dass anderen Ländern zusätzliche finanzielle Verpflichtungen auferlegt werden".


Trotz wirtschaftlicher Engpässe habe China dieses Jahr alle seine finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Vereinten Nationen erfüllt, sagte Dai.


Xu Yicong, Forscher der China Foundation for International Studies und ehemaliger Botschafter Chinas in Kuba, sagt, dass China führend sei, wenn es darum ginge, seinen finanziellenVerpflichtungen nachzukommen, einschließlich derer gegenüber den Vereinten Nationen. Einige Länder würden lahme Ausreden für ihre Säumigkeit heranziehen und hätten sogar Drohungen ausgestoßen und Erpressungsversuche gestartet.


"Die USA sind ihren Verpflichtungen nicht nur gegenüber den Vereinten Nationen, sondern auch gegenüber anderen internationalen Einrichtungen nicht nachgekommen, und haben sogar damit gedroht aus der UN auszutreten. … Derartige Aktionen – Geld schuldigbleiben und Erpressung zu betreiben – offenbaren das Streben der USA nach Hegemonie und Unilateralismus und stellen eine ernsthafte Bedrohung der Welt dar. Das sollte keinesfalls zugelassen werden," so Xu.


Viele Menschen in den Vereinigten Staaten kritisierten die Regierung ihres Landes für dieseVersäumnisse, erwartetenVeränderungen und hofften darauf, dass die Welt zur Normalität zurückkehrte.


Der UN-Untergeneralsekretär für Humanitäre Angelegenheiten und Koordinator für Nothilfsmaßnahmen Mark Lowcock warnte am 15. Oktober: "Gerade letzte Woche sah sich die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) gezwungen, ein Impfprogramm für Nutztiere einzustellen, das drei Millionen Familien in ländlichen Regionen zugutegekommen wäre."


Huang Rihan, stellvertretender Dekan des Huaqiao University's College of International Relations, sagt, dass Zahlungsrückstände gegenüber den Vereinten Nationen ein Phänomen sei, das seit Jahrzehnten bestehe. Die Rolle der UN sei in den letzten Jahren vor allem dadurch geschmälert worden, dass einige große Mitgliedsländer keine Begeisterung für Global Governance aufbrächten und ihre Beiträge in gewissen Bereichen kürzten.


"Vor allem die US-Regierung rückt Amerika an die erste Stelle und verliert das Interesse an Global Governance. Sie ist der Auffassung, dass eine ganze Reihe von Einschränkungen, welche die UN auferlegen, den Interessen der USA zu widerlaufen," sagt Huang und fügt hinzu, dass es einer Reform der UN bedürfe, um dieses Problem anzugehen.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Washington,COVID-19,Vereinte Nationen