Das Pentagon hat am Dienstag Berichte bestätigt, wonach bis Mitte Januar 2021 die Zahl der US-Soldaten in Afghanistan und im Irak auf jeweils 2.500 reduziert werden soll.

"Bis 15. Januar 2021 werden wir unsere Truppenpräsenz in Afghanistan auf 2.500 Soldaten begrenzen, des gleichen im Irak, wo wir ebenfalls nur noch 2.500 Angehörige der Streitkräfte unterhalten werden," sagte der amtierende Verteidigungsminister Christopher Miller auf einer Pressekonferenz im Pentagon.

Miller wies darauf hin, dass der von Präsident Trump angeordnete Rückzugsplan "mit unserer Planung und den strategischen Erfordernissen konform geht."

Gegenwärtig befinden sind rund 4.500 amerikanische Truppen in Afghanistan und 3.000 im Irak, wo sie irakische Einheiten im Kampf gegen Überbleibsel des Islamischen Staates unterstützen und bei der militärischen Ausbildung beratend tätig sind.

Weniger als eine Stunde nach dieser Verlautbarung aus dem Pentagon sagte der Sprecher der Mehrheitsfraktion des US-Senats, Mitch McConnell, gegenüber Journalisten, dass es "sehr wichtig ist, in den kommenden Monaten keine grundstürzenden Veränderungen in der Außen- und Sicherheitspolitik zu haben."

"Eine überstürzte Reduzierung sowohl in Afghanistan wie auch im Irak wäre ein Fehler," sagte der Republikaner.

Der Plan zur Truppenreduzierung kam nach dem Wechsel an der Spitze des Pentagons in der verangenen Woche. Am 9. November ernannte Präsident Trump den Direktor des National Counterterrorism Center, Miller, zum Nachfolger von Verteidigungsminister Mark Esper, der sich gegen einen vorzeitigen Abzug aus Afghanistan gewandt hatte.

Der Krieg in Afghanistan, der bislang rund 2.400 US-Truppen das Leben gekostet hat, ist der längste in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Präsident Trump hat lange einen vollständigen Rückzug der Amerikaner aus dem Land gefordert, aber einige seiner militärischen Berater haben sich für ein vorsichtigeres Herangehen stark gemacht. Sie wollen den Rückzug an Bedingungen knüpfen.

Die USA und die Taliban unterzeichneten Ende Februar ein Übereinkommen, dass den vollständigen Abzug der Amerikaner aus Afghanistan bis Mai 2021 vorsieht. Voraussetzung dafür ist, dass die Taliban sich an die Vertragsbedingungen halten und ihre Verbindungen zu terroristischen Kräften einstellen.

Der Befehlshaber des U.S. Central Command, Kenneth McKenzie, sagte, dass die Taliban "nicht zu erkennen gegeben haben, mit al-Kaida zu brechen."