Schuldenmoratorium für ärmste Länder

China rangiert an erster Stelle

23.11.2020

Im April hatten die G20-Staaten angesichts der Corona-Pandemie beschlossen, die Schuldentilgung der ärmsten Länder bis zum Ende des Jahres auszusetzen. Später wurde diese Frist bis Juni 2021 verlängert. China ist seinem Finanzminister Liu Kun zufolge das G20-Land, das bislang den höchsten Schuldenbetrag gestundet hat.




Unter den 20 Mitgliedsländern der G20 rangiere China an erster Stelle, was die Stundungsbeträge im Rahmen der Initiative zur Aussetzung des Schuldendienstes (Debt Service Suspension Initiative, DSSI) für die ärmsten Länder betrifft, verkündete Finanzminister Liu Kun.


Demnach hätten die offiziellen chinesischen bilateralen Gläubiger - die China International Development Cooperation Agency und die Export-Import Bank of China - bislang insgesamt 1,353 Milliarden US-Dollar an Schuldendienstzahlungen ausgesetzt, wovon 23 Ländern profitieren würden, berichtete Liu in einem am Freitag auf der Website des Ministeriums veröffentlichten Interview. Darüber hinaus habe die Chinesische Entwicklungsbank als kommerzieller Gläubiger bis Ende September Vereinbarungen mit DSSI-Empfängern über 748 Millionen US-Dollar unterzeichnet, so der Finanzminister.


Die G20-Staaten hatten die DSS-Initiative im April ins Leben gerufen, um den kurzfristigen Liquiditätsbedarf einkommensschwacher Länder zu decken, da die COVID-19-Pandemie der Weltwirtschaft einen schweren Schlag versetzt und die Risiken der Schuldenanfälligkeit erhöht hat. Die vom 1. Mai bis zum Ende des Jahres fälligen Schuldendienstzahlungen der ärmsten Länder wurden nach dem Treffen der G20-Finanzminister und Zentralbankgouverneure im April ausgesetzt. Im Oktober wurde dann beschlossen, die Aussetzung der Schuldentilgung um weitere sechs Monate bis zum 30. Juni 2021 zu verlängern.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: G20,DSSI,Schuldendienst,Finanzministerium