Im Lichte "ermutigender Entwicklungen" bei klinischen Tests und der erwarteten Zulassung des COVID-19-Impfstoffes, seien Impfzentren in ganz Deutschland ab Mitte Dezember einsatzbereit, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn auf einer Pressekonferenz am Montag.

Spahn zeigte sich zuversichtlich, dass ein erster Impfstoff zugelassen werden könne und in Deutschland Ende des Jahres oder Anfang des kommenden Jahres zur Verfügung stünde.

"Ich sähe es lieber, wenn ein einsatzbereites Impfzentrum einige Tage nichts zu tun hat, als dass ein zugelassener Impfstoff nicht verabreicht werden kann, weil das Impfzentrum noch nicht eröffnet worden ist," sagte Spahn.

Vergangenen Freitag haben das deutsche Pharmaunternehmen BioNTech und der US-Hersteller Pfizer bei der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) eine Notzulassung für ihren Impfstoff beantragt.

Die beiden Unternehmen habe Testphase drei ihres Impfstoffes abgeschlossen und bekanntgegeben, dass dieser "alle erforderlichen Wirkungen" erziele und einen Effektivitätsgrad von 95 Prozent erreiche.

Die deutsche Bunderegierung hat ein Sonderprogramm zur Entwicklung von COVID-19-Impfstoff in Höhe von 750 Million Euro (892,5 Millionen US-Dollar) aufgelegt. In dessen Genuss sollen die deutschen Unternehmen BioNTech, CureVac and IDT Biologika kommen.

"Impfstoffe sind der Schlüssel zum Ausweg aus der Pandemie, daher ist es sinnvoll, verschiedene Ansätze zu verfolgen," sagte Spahn.

Auf der Pressekonferenz kündigte Spahn den geplanten Erwerb von fünf Millionen Impfdosen des deutschen Pharmaherstellers IDT Biologika an, der davon ausgeht, dass sein COVID-19-Impfstoff Ende 2021 zugelassen werde.

Um IDT Biologika beim Aufbau seiner Produktionskapazitäten zu unterstützen, werde die Bundesregierung 30 Millionen Euro als Vorauszahlung auf den vollen Kaufpreis der Impfdosen zahlen, so Spahn.

Die Zahl der Neuinfektionen verharrt in Deutschland auf hohem Niveau. So gab es nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) am Montag 10.864 neue Corona-Fälle innerhalb eines Tages, woraufhin die Gesamtzahl der Infizierten auf 929.133 angestiegen ist. Vergangenen Freitag wurde mit 23.648 Neuinfektionen eine neue Rekordzahl erreicht.

Im Vorfeld ihres mit Bundeskanzlerin Angela Merkel für Mittwoch angesetzten Treffens zur Erörterung der Maßnahmen gegen Corona sprachen sich die Ministerpräsidenten der Bundesländer für eine Verlängerung des teilweisen Lockdowns bis in den Dezember hinein aus.

The Deutsche Presseagentur (dpa) berichtet von einem Entwurf, der die Beschränkung von persönlichen Kontakten auf die Mitglieder von zwei Haushalten bis zum 20. Dezember vorsieht, während es über die Weihnachtstage zu einigen Lockerungen kommen solle.