In Panjin, einer Stadt in der nordostchinesischen Provinz Liaoning, fing das Leitungswasser in mehreren Haushalten Feuer. Als Grund nannte die örtliche Behörde eine Vermischung mit Erdgas. Der Leiter der zuständigen Dienststelle des Wasserversorgers ist nun wegen der Versäumnisse freigestellt worden.

Ein Videoclip über „brennbares Leitungswasser“ ist in China zu einem Internet-Hit geworden. Es wurde am 21. November von einer Frau mit dem Familiennamen Wen hochgeladen, die aus dem Dorf Siying im der Stadt Panjin untergeordneten Bezirk Dawa stammt. Auf dem Video ist zu sehen, wie das aus der Leitung strömende Gas Feuer fängt, selbst dann, wenn Wasser aus dem Hahn fließt. Die Dorfbewohnerin berichtete, dass ihre Hände nach dem Waschen mit einer Schicht öligem Material bedeckt und klebrig waren. Einige andere ihrer Nachbaren im Dorf hätten über das gleiche Problem berichtet.

Auf diese Nachricht reagiert die lokale Behörde mit einer öffentlichen Erklärung, in der es hieß, dass die Wasserquellen in den betroffenen Gebieten stillgelegt und der Gebrauch der Wasserleitungen eingestellt worden sei. Experten seien entsandt worden, um die Wasserqualität zu testen und die Ursache des Problems zu ermitteln.

In einer Mitteilung vom Dienstag hieß es, da das Leitungswasser tief unter der Erde entspringe, habe „eine kleine Menge Erdgas“ ihren Weg ins Wasser gefunden. Da die lokalen Wasserspeicher renoviert wurden, sei Grundwasser verwendet worden.  Nach dem Ergebnis einer umfassenden Inspektion aller Wasserquellen im Bezirk Dawa seien keine Probleme festgestellt worden, hieß es weiter.

Ein Journalist vom chinesischen zentralen Fernsehsender CCTV kam durch eine Recherche zu dem Ergebnis, dass der lokale Wasserversorger bereits vor zwei Jahren von dem Problem wusste, jedoch keine Gegenmaßnahmen ergriffen habe. Als Zheng Yongnian, der Verantwortliche der zuständigen Dienststelle befragt wurde, ob er sich um das Problem gekümmert habe, antwortete er in einem Fernsehinterview: „Das ist nicht meine Angelegenheit.“ Nach einer aktuellen Meldung von Xinhua wurde Zheng bereits suspendiert. Gegen weitere Beamte wird noch ermittelt.