Der Gelbe Fluss, einer der wichtigsten Flüsse Chinas, ist bekannt wegen seiner herausragenden Rolle in der Geschichte der chinesischen Zivilisation und Kultur. Weniger bekannt dagegen ist wahrscheinlich, dass er auch viel Leid und Not mit sich gebracht hat. Den historischen Dokumentationen zufolge brachen die Dämme zwischen 602 v.C. und 1946 mindestens 1593 Mal. Zudem sind 26 wichtige Flussbegradigungen geschichtlich belegt.

Der alte Verlauf im Minquan-Kreis musste zum Beispiel wegen eines Dammbruchs im Jahr 1855 neu gestaltet werden. Im Jahr 2013 wurde beschlossen, im Minquan-Kreis in der zentralchinesischen Provinz Henan entlang des alten Verlaufs des Gelben Flusses einen Feuchtgebietspark mit einer Fläche von etwa 23 Quadratkilometern zu errichten und dadurch das lokale ökologische System zu schützen. Das Ziel ist mittlerweile schon zum Teil erreicht.

Li Jie, Direktor des Verwaltungsamts des Feuchtgebietsparks, nannte die „Baerente“ als gutes Beispiel für den Erfolg des Feuchtgebietsparks. Die Baerente, auch Schwarzkopf-Moorente genannt, gilt als eine stark gefährdete Art. Sie brüten normalerweise im russischen Baikalsee-Gebiet und verbringen den Winter in Nordkorea, Japan, Myanmar, Indien und Thailand.

Li erinnert sich noch an das erste Mal, dass die Baerenten im Park gesehen wurden. Es war am 4. Januar 2017 und damals gab es nur vier Baerenten. Jetzt werden im Park schon 266 beobachtet. Laut Li Jie steht dies in engem Zusammenhang mit der Verbesserung des ökologischen Systems.

In den letzten Jahren hat der Kreis Minquan den Schutz der Wildtiere kontinuierlich verstärkt und dadurch ein geeignetes Umfeld für den Lebensraum und die Fortpflanzung von Wildvögeln geschaffen. Berichten zufolge wurden unter anderem auch Binsen, Rieden oder Lotus, die allesamt zu den Bedingungen in einem Feuchtgebiet passen, angepflanzt.