Beamte des Handelsministeriums sagten am Freitag, dass sie für 2021 von einem deutlichen Anstieg des inländischen Konsums in China ausgehen würden. Dieser Trend solle durch diverse Maßnahmen für verschiedene Sektoren unterstützt werden.

Touristen kaufen am 12. März 2020 in einem Duty-Free-Einkaufszentrum in Sanya in der südchinesischen Provinz Hainan ein.

Beamte des Handelsministeriums äußerten am Freitag die Erwartung, dass der Konsum in China im nächsten Jahr aufgrund der starken Inlandsnachfrage und verschiedener anderer Maßnahmen einen robusten Aufwärtstrend erleben werde.

„Trotz der Auswirkungen von COVID-19 im ersten Quartal des Jahres hat sich der Konsum in Schlüsselsektoren wie Autos, Haushaltsgeräte, Gastronomie und Rohstoffe in den letzten Monaten stabil erholt, da die strengen Präventions- und Kontrollmaßnahmen zur Eindämmung der Krankheit erste Erfolge zeigten", erklärte der stellvertretende Handelsminister Wang Bingnan.

Um den Binnenkonsum weiter zu steigern, werde China eine Reihe von Maßnahmen zur Ankurbelung der Nachfrage in Sektoren wie Autos, Haushaltsgeräte, Möbel, Baumaterialien, Gastronomie und Rohstoffe einführen. Diese Sektoren hätten im vergangenen Jahr etwa ein Viertel des gesamten Einzelhandelsumsatzes in China ausgemacht, so Wang. Auch der ländliche Konsum, der 14,7 Prozent des gesamten Einzelhandelsumsatzes des Landes ausmacht, sei zu einem wichtigen Bereich für die Ausweitung der Inlandsnachfrage geworden.

Im Oktober kletterten die Einzelhandelsumsätze im Jahresvergleich um 4,3 Prozent - ein Plus von einem Prozent gegenüber dem 3,3-prozentigen Anstieg im September. Es sei bereits der dritte Monat in Folge gewesen, in dem die Zahlen im positiven Bereich blieben, berichtete er. Obwohl die Einzelhandelsumsätze in den ersten zehn Monaten auf Jahresbasis um 5,9 Prozent zurückgingen, fiel der Rückgang um 5,5 Prozentpunkte geringer aus als in den ersten sechs Monaten des Jahres. Die Automobilverkäufe stiegen im Oktober im Jahresvergleich sogar um zwölf Prozent und verzeichneten damit schon vier Monate in Folge ein zweistelliges Wachstum.

Der Konsum im Gaststättengewerbe verzeichnete im Oktober im Jahresvergleich ein Wachstum von 0,8 Prozent - das erste positive Wachstum in diesem Jahr. Der Verkauf von Haushaltsgeräten und Möbeln stieg im Oktober auf Monatsbasis um 3,2 Prozent beziehungsweise 1,9 Prozent, während das Wachstum bei Baumaterialien 3,7 Prozent betrug. Der Konsum im ländlichen China stieg im Oktober im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 Prozent, auf Monatsbasis um 1,1 Prozentpunkte.

Das Ministerium werde sich mit anderen Regierungsabteilungen zusammenschließen, um den Konsum weiter zu fördern, ohne die Maßnahmen zur Prävention und Kontrolle der Pandemie abzuschwächen, versicherte der stellvertretende Minister.

Größere Unterstützung werde zum Beispiel für die Ausweitung des Automobilkonsums gewährt werden, einschließlich einer Feinabstimmung der restriktiven Maßnahmen beim Autokauf, der Stimulierung des Gebrauchtwagenmarktes und der Förderung der Entwicklung von Fahrzeugen mit neuer Energie. Zudem sollen auch Werbekampagnen für Fahrzeugkäufe in ländlichen Gebieten durchgeführt.

Auch der Konsum von höherwertigeren Haushaltsgeräten soll gefördert werden, und in einigen Regionen werden Subventionen für den Kauf grüner, intelligenter Haushaltsgeräte, einschließlich Tausch-Programme („Alt gegen Neu“), angeboten.

Werbekampagnen für den Konsum im Gastronomie-Sektor seien auch geplant und Dienstleistungsanbieter werden dazu ermutigt, Online- und Offline-Kanäle zu kombinieren, wenn sie innovative Produkte und Services einführen. 

In ländlichen Gebieten sollen überdies Maßnahmen zur Verbesserung der Logistik und der Produktqualität ergriffen werden, um den Konsum anzuregen, so Liu Jinxi, ein Beamter der „All China Federation of Supply and Marketing Cooperatives“.