Chinas HL-2M-Tokamak, allgemein als „künstliche Sonne" der neuen Generation bekannt, wurde am 4. Dezember aktiviert und erzeugte im Anschluss erstmals Plasma. Damit wurde ein solides Fundament für den Aufbau von Chinas Forschungs- und Entwicklungskapazitäten (F&E) für einen Kernfusionsreaktor gelegt. 

Das HL-2M-Tokamak-Projekt war 2009 von der chinesischen Atomenergiebehörde genehmigt worden. Der Reaktor wurde vom Southwestern Institute of Physics (SWIP), einer Forschungseinrichtung der China National Nuclear Corporation (CNNC), unabhängig entwickelt und gebaut. 

Es ist bei weitem Chinas größtes fortschrittliches Tokamak-Gerät mit den höchsten Parametern. Gleichzeitig stellt es auch eine Weiterentwicklung von Chinas experimentellem Gerät für die Fusion mittels magnetischen Einschlusses dar. Seine Inbetriebnahme demonstriert Chinas Selbstständigkeit bei der Entwicklung, dem Bau und dem Betrieb eines groß angelegten fortschrittlichen Tokamaks (ein ringförmiger Typ eines Fusionsreaktors, der auf der Methode des magnetischen Plasmaeinschlusses beruht).

Chinas Entwicklung der Fusionsenergie entspricht nicht nur dem strategischen Bedürfnis, endliche Energieressourcen zu sparen, sondern ist auch von großer Bedeutung für die Nachhaltigkeit des zukünftigen Energiesektors und der zukünftigen Wirtschaft. Um die nachhaltige und kontrollierte Kernfusion zu erreichen, ist der HL-2M-Tokamak in der Lage, ein Plasma mit einer Temperatur von über 150 Millionen Grad Celsius zu erzeugen – das ist fast zehnmal heißer als der Sonnenkern.

Das SWIP und andere Forschungseinrichtungen haben in Bezug auf das physikalische und strukturelle Design der Geräte, die Forschung und Entwicklung spezieller Materialien, die Materialverbindung und die Entwicklung von Schlüsselkomponenten sowie den Zusammenbauprozess in der Endphase bereits eine Reihe von bahnbrechenden Fortschritten erzielt. In diesem Prozess hat das Team auch Produkte und Technologien mit geschützten geistigen Eigentumsrechten entwickelt.

Es wird erwartet, dass das HL-2M-Tokamak-Projekt zur qualitativ hochwertigen Entwicklung von Chinas Fähigkeiten im Bereich der Kernfusionen beitragen, die Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Plasmaphysik fördern und weiterhin als globale Kooperationsplattform für die F&E der Fusionsenergie fungieren wird.