Chinas Monderforschung

Nächste Mission soll Südpol oder Rückseite erkunden

18.12.2020

Auf einer Pressekonferenz in Beijing sagte der stellvertretende Leiter der China National Space Administration, dass auf Chinas nächster Monderforschungsmission, der Chang’e 6, Proben vom Südpol des Mondes oder sogar von der anderen „dunklen“ Seite gesammelt werden sollen. Wann oder ob China bemannte Missionen plant, ließ er zunächst offen.


Chinas Mondsonde Chang'e-5 ist am Donnerstag erfolgreich in der Inneren Mongolei gelandet.


China plant, seine nächste Mondmission (Chang'e 6) dafür zu nutzen, um Proben vom Südpol des Mondes oder möglicherweise sogar von der anderen Seite des Mondes zu sammeln, wie Wu Yanhua, stellvertretender Leiter der China National Space Administration, wissen ließ. Gegenüber der China Daily sagte er am Donnerstag nach einer Pressekonferenz in Beijing, die derzeitigen Pläne der Projektmanager würden vorsehen, dass die Robotersonde Chang'e 6 auf dem Mondsüdpol landet.

 

„Aber wenn der Queqiao (Relaissatellit) zum Zeitpunkt des Starts von Chang'e 6 noch gut funktioniert, können wir auch in Betracht ziehen, ihn auf die andere Seite zu schicken, um dort einige Proben zu sammeln", sagte er weiter. „Der Grund dafür ist, dass es noch nie eine Mission gab, die Proben von der fernen Seite zurückgebracht hat, und wenn wir das tun ... wird das für Wissenschaftler auf der ganzen Welt sehr bedeutsam sein."

 

Der Beamte mahnte jedoch, dass die Entsendung einer Probenrückführ-Mission von der fernen Seite des Mondes, die immer von der Erde abgewandt ist, ein gewisses Risiko mit sich bringen würde. Doch dieses Risiko wäre es wert, um das Wissen über ein wenig bekanntes Gebiet voranzutreiben.

 

Im Dezember 2018 hatte China seine vierte Mondsonde (Chang'e 4) ebenfalls mit der fernen Seite des Mondes als Ziel gestartet. Die Raumsonde landete im Januar 2019 sanft im Von-Karman-Krater im Südpol-Aitken-Becken der Rückseite des Mondes und ermöglichte damit die erste Nahbeobachtung der sogenannten „dunklen Seite des Mondes" in der Geschichte der Menschheit. Queqiao, der Satellit, der für die Weiterleitung der Signale zwischen Chang'e 4 und der Bodenkontrolle zuständig ist, wurde im Mai 2018 gestartet.

 

Chang'e 4, die weiterhin in Betrieb ist, hat es Wissenschaftlern ermöglicht, Dinge über den Mond zu lernen und das Wissen über die frühe Geschichte des extraterrestrischen Körpers und des Sonnensystems zu vertiefen. Der Rover „Yutu 2“ der Mission, der zweite seiner Art aus China und der erste der Welt, der die andere Mondseite erreicht hat, ist mittlerweile der Rover, mit der zweitlängsten Einsatzzeit auf dem Mond.

 

Wu erwähnte auf der Pressekonferenz auch die geplanten Missionen Chang'e 7 und 8 und sagte, dass eines der Hauptziele dieser Missionen darin bestehen werde, die technologische Machbarkeit einer internationalen Zusammenarbeit beim gemeinsamen Bau eines robotischen wissenschaftlichen Forschungsaußenpostens auf dem Mond zu untersuchen.

 

Er gab noch keine detaillierten Zeitpläne für diese Missionen bekannt, sondern ließ nur wissen, dass sie in den kommenden 15 Jahren durchgeführt werden sollen.

 

Chinas Raumfahrtbehörde hatte zuvor bekannt gegeben, dass Chang'e 7 eine spezielle Untersuchung der Umwelt und der Ressourcen des Mondsüdpols durchführen soll, während Chang'e 8 die Aufgabe habe, modernste Technologien, die bei zukünftigen Mondexpeditionen eingesetzt werden können, zu testen und zu verifizieren. 


Auf die Frage, ob China bemannte Mondmissionen durchführen werde, antwortete Wu, dass die Entscheidung erst getroffen werde, nachdem China die bemannte Raumstation in Betrieb genommen hat. Dies sei für das Jahr 2022 geplant.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Monderforschung,Chang'e 5,Südpol,bemannte Raumstation,