Um der hohen Nachfrage nach Impfstoffen gegen die COVID-19-Pandemie zu begegnen, weiten Chinas Impfstoffhersteller die Produktion aus. Eine Tochtergesellschaft von Sinopharm könnte bald eine Milliarde Impfdosen im Jahr herstellen.

Eine Qualitätsprüferin überwacht die Verpackung der Impfstoffe. (Foto: Li Hao/ Global Times)

Chinas Pharmaunternehmen arbeiten mit Hochdruck an der Produktion von Impfstoffen. Das Land hat vor Kurzem mit einer landesweiten Impfkampagne begonnen. Auch Käufer aus dem Ausland warten auf die Lieferung, um die schwere Epidemie zu besiegen.

Wie die Global Times von der China National Biotec Group (CNBG) erfuhr, einer Tochtergesellschaft von Sinopharm, ist eine Produktionsstätte des Beijing Biological Products Institute rund um die Uhr in Betrieb, sogar während der Neujahrsferien. Dort können 120 Millionen Impfdosen pro Jahr hergestellt werden und die Kapazität soll noch in diesem Jahr auf eine Milliarde ausgeweitet werden.

Ein vom Institut entwickelter inaktivierter Impfstoff erhielt am 31. Dezember die erste bedingte Marktzulassung für COVID-19-Impfstoffe. Derweil gewinnt die Impfkampagne in China an Fahrt. Brancheninsidern zufolge will China bis zum 15. Februar 50 Millionen Menschen gegen das Virus impfen.

„Ich bin zuversichtlich was den Impfstoff betrifft und glaube, dass er dabei helfen kann, die COVID-19-Epidemie zu verhindern und unter Kontrolle zu bekommen“, sagte Yang Xiaobing, der Vorsitzende von CNBG, in einem an die Global Times gesendeten Video.

Yang sagte den Medien, dass eine Produktionslinie in der Fabrik etwa 300 Impfdosen verpacken könne. Die automatische Maschine zur Inspektion könne ungeeignete Produkte aussortieren, die etwa fünf Prozent aller Produkte ausmachen würden.

Jede Impfdosis wird mit einem Code versehen, bevor sie auf den Markt gelangt. Mithilfe des Codes könne der Impfstoff von der Produktion bis zur Impfung zurückverfolgt werden.

Um die Impfstoffproduktion zu beschleunigen, bietet das Büro zur Qualitätsüberwachung auch eine verkürzte Inspektion an. Proben zur Genehmigung werden zeitgleich mit der Inspektion des Unternehmens durchgeführt. Medienberichten zufolge könne der Prozess dadurch um 14 Tage verkürzt werden.

Alle drei großen Impfstoffproduzenten – CNBG Beijing, CNBG Wuhan und Sinovac – beschleunigen derzeit die Produktion, während 15 weitere den Aufbau von Produktionskapazitäten abgeschlossen haben, wie das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie mitteilte.

Auch das Beijinger Institut weitet die Produktion offenbar aus. Medien berichteten, dass im Februar eine zweite Produktionsstätte eröffnet werden könnte.

Sinovac teilte der Global Times am Dienstag mit, dass das Unternehmen mit vollem Tempo daran arbeite, die Nachfrage nach inländischer Massenimpfung zu erfüllen und gleichzeitig Impfstoffe an Käufer im Ausland zu liefern.

Eine Ladung halbfertiger Impfdosen soll Sinovac zufolge am 12. Januar nach Indonesien geliefert werden. Das Land hat mit Sinovac einen Vertrag über die Lieferung von 50 Millionen Impfdosen unterzeichnet. Im Dezember erreichten drei Millionen Impfdosen das Land und weitere 30 Millionen Dosen werden nach Angaben der indonesischen Behörden noch im Januar erwartet.